Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600480
Poster (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inzidentelle thrombotische Ereignisse in der CT bei Intensivstation-Patienten

H Meyer
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
D Schramm
2   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Halle (Saale)
,
A Bach
2   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Halle (Saale)
,
A Surov
2   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Halle (Saale)
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Patienten auf der Intensivstation stellen eine Risikogruppe für die Entstehung von Thrombosen und Thromboembolien dar. Das Ziel dieser Studie war es die Frequenz und die Lokalisation von klinisch stummen thrombotischen Ereignissen (TE) von Patienten einer Intensivstation an Hand der Computertomografie (CT) zu analysieren.

Material und Methodik:

Von 2006 bis 2013 wurden 370 Patienten (135 Frauen, 235 Männer) der Intensivstation unseres Universitätsklinikum mittels Kontrastmittel verstärkter CT untersucht. Diese CTs wurden zur Suche von septischen Foki durchgeführt. Die CT-Untersuchungen beinhalteten die cervikale, thorakale, abdominale und pelvikale Region. Alle CT-Aufnahmen wurden von 2 Radiologen im Konsens erneut ausgewertet. Es wurden lediglich inzidentelle TE in die Analyse aufgenommen, bekannte Thrombosen wurden ausgeschlossen. Die Patienten wurden in eine chirurgische Patientengruppe und eine nicht-chirurgische Patientengruppe eingeteilt.

Ergebnisse:

Bei 31,9% der Patienten wurden verschiedene Arten von TE diagnostiziert. Diese waren venöse Thrombosen (89,8%), pulmonale Embolien (7,6%) und kardiale Thrombosen (2,6%). Am häufigsten war die Vena jugularis, gefolgt von der Vena brachiocephalica und der Vena iliaca betroffen. Es ergab sich keine statistisch signifikante Differenz in der Frequenz der TE zwischen der chirurgischen Patientengruppe und der nicht-chirurgischen Patientengruppe, jedoch wurden in der chirurgischen Gruppe statistisch signifikant häufiger Thrombosen in den Extremitäten gefunden. Insgesamt wurden 61,9% aller TE zum Zeitpunkt der damaligen CT-Untersuchung nicht korrekt diagnostiziert.

Schlussfolgerungen:

31,9% der Intensivstation-Patienten zeigten in der CT inzidentelle TE. Die häufigsten TE waren venöse Thromben. Deswegen sollte der Radiologe bei einer CT-Untersuchung eines Patienten einer Intensivstation sorgfältig auf die verschiedenen Arten von TE achten.