Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600472
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

PI-RADS v1 versus v2 zur Vorhersage eines Prostatakarzinoms: Analyse an Patienten mit Großflächen-Histologie als Goldstandard

A Schaudinn
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
S Mucha
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
N Linder
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
N Garnov
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
M Moche
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
J Stolzenburg
2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Urologie, Leipzig
,
L Horn
3   Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Pathologie, Leipzig
,
T Kahn
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
H Busse
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
J Gawlitza
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Das strukturierte Befundungsschema für die multiparametrische MRT (mpMRT) der Prostata, PI-RADS (Prostate Imaging Reporting and Data System), liegt in seiner zweiten Version (v2) vor. Ziel unserer Studie war der Vergleich von PI-RADS v2 mit v1 hinsichtlich der Detektion eines Prostatakarzinoms (PCa).

Material und Methodik:

MRT-Daten von 28 Patienten (Ø 65 Jahre) mit erhöhtem PSA-Wert (Ø 12,1 ng/ml) und positiver transrektal Ultraschall-gestützter Biopsie wurden retrospektiv von einem geblindeten Auswerter (6 Jahre Erfahrung) mit PI-RADS v1 und v2 hinsichtlich aller PCa-suspekten Läsionen bewertet. Unmittelbar vor Prostatektomie unterzogen sich alle Patienten einem mpMRT der Prostata bei 3 T mit Endorektalspule (T2-Wichtung, Diffusion-Wichtung, Dynamische Kontrastmittel-Sequenz). Als Goldstandard diente die Histologie aus Großflächenschnitten des Prostatektomiepräparats. Verglichen wurden v1 und v2 hinsichtlich ihrer patienten- und läsionsbezogenen Sensitivität, dem positiv prädiktiven Wert (PPV) sowie der für die Bewertung dominanten Sequenz (höchster Einzelscore bei v1, zonenbezogen bei v2).

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 41 Läsionen, 29 in der peripheren Zone und 12 in der Transitionalzone, beschrieben (Ø Gleasonscore: 6,5). Mit PI-RADS ≥4 wurden in v1 34 und in v2 26 Läsionen bewertet. Die läsionsbezogene Sensitivität lag damit für v1 bei 82,1% und für v2 bei 64,1%, der PPV für das Vorliegen eines PCa bei 94,1% (v1) bzw. 96,2% (v2). Im patientenbezogenen Ansatz ergaben sich Sensitivitäten von 85,7% für v1 und 64,3% von v2. Die dominante Sequenz aus v1 entsprach in 44% der Fälle der führenden (zonenbezogenen) Sequenz in v2.

Schlussfolgerungen:

Bei strikter Auslegung des zonenbestimmten Modells zur Bewertung der Wahrscheinlichkeit des Vorliegens eines Prostatakarzinoms zeigte PI-RADS v2 eine geringere Sensitivität als v1.