Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600468
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT als bildgebendes Verfahren zur Identifizierung von Sentinel-Lymphknoten (SLN) bei Prostatakarzinomen (PCA) nach Applikation superparamagnetischer Eisenoxid-Nanopartikel (SPION)

T Paulo
1   Klinikum Oldenburg, Institut für Interventionelle und Diagnostische Radiologie, Oldenburg
,
A Winter
2   Klinikum Oldenburg, Universitätsklinik für Urologie, Oldenburg
,
T Kowald
1   Klinikum Oldenburg, Institut für Interventionelle und Diagnostische Radiologie, Oldenburg
,
P Goos
2   Klinikum Oldenburg, Universitätsklinik für Urologie, Oldenburg
,
S Engels
2   Klinikum Oldenburg, Universitätsklinik für Urologie, Oldenburg
,
H Gerullis
2   Klinikum Oldenburg, Universitätsklinik für Urologie, Oldenburg
,
F Wawroschek
2   Klinikum Oldenburg, Universitätsklinik für Urologie, Oldenburg
,
A Charan
1   Klinikum Oldenburg, Institut für Interventionelle und Diagnostische Radiologie, Oldenburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Derzeit erfolgt die präoperative SLN Diagnostik bei Prostata-Ca überwiegend mittels Lymphszintigrafie nach Applikation eines Radionuklid-Tracers. Ziel der Studie ist es, die Eignung der MRT als neues Schnittbildverfahren zur Identifizierung von SLN nach zuvor erfolgter interstitieller, intraprostatischer Injektion eines SPION-Tracers darzulegen.

Material und Methodik:

50 Patienten mit Mittel- und Hochrisikoprostatakarzinom wurden präoperativ am Tag vor (nativ) und nach intraprostatischer Injektion mit SPIO Nanopartikeln bei 1,5 Tesla untersucht. Erstellt wurden u.a. STIR,T1-, T2- und T2*-gewichtete Sequenzen des Beckens in transversaler und coronarer Ausrichtung. Die Identifizierung der Sentinel Lymphknoten in der MRT erfolgt über den Signalverlust der drainierenden LK im Lymphabflussgebiet in den T2*w Sequenzen. Die Auswertung erfolgte durch 2 Fachärzte für Radiologie, Anzahl und anatomische Lage wurden dokumentiert. Am Tag nach der Injektion erfolgte die radikale Prostatektomie und pelvine Lymphadenektomie, intraoperativ wurden die SLN mit einem Handmagnetometer aufgesucht und entfernt.

Ergebnisse:

In allen MRT konnten SLN visualisiert werden. Insgesamt wurden 890 SLN (median 17.5; IQR 12 – 22.5) detektiert und ihrer anatomischen Lage zugeordnet. Hierbei entfielen 16,63% auf die Region Arteria iliaca communis, 19,21% Arteria iliaca externa, 13,82% A. iliaca interna, 15,84% Fossa obturatoria, 12,02% perirektal, 12,13% praesakral, 3,71% periprostatisch, 2,25% paravesikal und 4,38% auf sonstige Regionen.

Schlussfolgerungen:

Die Identifizierung von SLN in der MRT nach intraprostatischer Injektion von SPION ist eine effektive und zuverlässige Methode und kann eine Alternative zur Lymphszintigrafie darstellen. Darüber hinaus liefert sie zusätzliche Informationen über die individuelle Beckenanatomie, was zu einer präziseren Operationsplanung beitragen kann.