Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600462
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss iterativer, Modell-basierter Rekonstruktionsalgorithmen (IMR) auf die Bildqualität von ultra-low-dose Steinsuche CT in adipösen Patienten

N Große Hokamp
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
K Slebocki
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
K Mammadov
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
J Salem
2   Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie, spezielle urologische und roboter-assistierte Chirurgie, Köln
,
J Herden
2   Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Uro-Onkologie, spezielle urologische und roboter-assistierte Chirurgie, Köln
,
D Maintz
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
D Chang
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ultra-Low-Dose CT Protokolle (ULD-CT) sind in der Abklärung einer Ureterolithiasis etabliert. Limitationen ergeben sich vor allem bei adipösen Patienten aufgrund des konsekutiv erhöhten Bildrauschens. Diese Studie untersucht den Einfluss von IMR auf die Bildqualität bei ULD-CT zur Steinsuche in adipösen Patienten.

Material und Methodik:

Retrospektiv wurden im Rahmen der klinischen Routine akquirierte ULD-CT (100 kVp, 50 mAs) in adipösen Patienten (BMI ≥25 kg/m2) mit der Frage nach Ureterolithiasis identifiziert und die Bilder unter Verwendung von gefilterter Rückprojektion (FBP), iterativer Rekonstruktion (iDose) und IMR rekonstruiert. Die Auswertung erfolgte objektiv durch die ROI-basierte Berechnung von Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) und subjektiv durch die unabhängige Bewertung durch zwei Radiologen auf einer 4-Punkte-Skala in Bezug auf diagnostische Sicherheit, Abgrenzbarkeit der Ureteren, Schärfe und Rauschen.

Ergebnisse:

20 Patienten (BMI: 31,6 ± 7,4 kg/m2) mit Steinnachweis in 85.7% der Fälle wurden in die Studie eingeschlossen. Das durchschnittliche Dosis-Längen-Produkt betrug 106,8 ± 34,3 mGy/cm. Die Verwendung von IMR führte zu einer Verbesserung der Bildqualität um 370% im Vergleich zu FBP und 122% im Vergleich zu iDose (p > 0,001). Auch in der subjektiven Analyse hat IMR bessere Ergebnisse als iDose bzw. FBP erzielt, insbesondere auch hinsichtlich der diagnostischen Sicherheit (3,2/4 gegenüber 2,2/4 und 1,6/4, p < 0,05).

Schlussfolgerungen:

ULD-CT Untersuchungen von adipösen Patienten unter Verwendung von IMR ermöglichen eine signifikant verbesserte Bildqualität gegenüber iDose und FBP. Der Einsatz von IMR sollte in diesen Untersuchungen bevorzugt werden.