Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600423
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mehrwert der strukturierten Befundung bei CT-Untersuchungen im Rahmen des Primärstagings bei Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom

F Schöppe
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
W Sommer
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
M Dreyling
2   Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik III, München
,
M Verbeek
3   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, Hämatologie und Onkologie, München
,
C Westphalen
2   Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik III, München
,
C Bogner
3   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, Hämatologie und Onkologie, München
,
D Nörenberg
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
M Reiser
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
E Rummeny
4   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
A Fingerle
4   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war die Evaluation, ob strukturierte Befunde (SB) einen Mehrwert gegenüber konventionellen Freitext-Befunden (FTB) haben, in der Befundung von primären Staging-Untersuchungen mittels Computertomografie (CT) bei Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL).

Material und Methodik:

In dieser multizentrischen Studie wurden 16 CT-Untersuchungen randomisiert ausgewählt und dazu jeweils ein FTB und ein SB akquiriert. Die SB wurden anhand einer Online-Befundvorlage erstellt, bei der durch Auswahl der entsprechenden Elemente automatisch der entsprechende Befundtext generiert wird. Die anonymisierten Befunde wurden zur Bewertung mittels eines Online-Fragebogens (N = 128 ausgefüllte Fragebögen) in randomisierter Reihenfolge an vier erfahrene Hämatoonkologen geschickt. Der Fragebogen enthielt hierbei Fragen zur Vollständigkeit, Struktur und Beitrag zum weiteren Vorgehen (10-Punkte Likert-Skala (0 = Stimme überhaupt nicht zu, 10 = Stimme vollständig zu) sowie zur allgemeinen Befundqualität 5-Punkte-Skala, 0 = unzureichend, 5 = sehr gut).

Ergebnisse:

SB enthielten signifikant häufiger als FTB explizite Informationen über den Lymphombefall einzelner (95% vs. 66%; P < 0.001) sowie suffiziente Informationen, die eine Einteilung nach der Ann-Arbor-Klassifikation ermöglichen (89% vs. 64%; P = 0.001). Die Extraktion der relevanten Informationen war nach Auffassung der Zuweiser signifikant schneller möglich bei SB als bei FTB (median rating = 9 vs. 6; P = 0.001). SB wurden signifikant besser bewertet als FTB für die Beantwortung der klinischen Fragestellung (9 vs. 7; P < 0.001) sowie für den Beitrag zur weiteren klinischen Entscheidungsfindung (9 vs. 6; P = 0.001). Die Gesamtqualität von SB gegenüber FTB wurde als signifikant höher bewertet). (P < 0.001).

Schlussfolgerungen:

SB von CT-Untersuchungen beim Primärstaging von Patienten mit DLBCL haben einen möglichen Mehrwert gegenüber FTB, da sie inhaltlich vollständiger sind, die Extraktion der Informationen erleichtern und besser zum weiteren Patientenmanagement beitragen können.