Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600397
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wavelet-basierte angiografische Rekonstruktion der Whole-Brain-CT-Perfusion für die Beurteilung der Cerebralen Venen- und Sinusthrombose

W Kunz
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
F Schuler
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
M Fabritius
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
L Havla
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
M Reiser
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
W Sommer
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
,
K Thierfelder
1   Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Untersuchung des diagnostischen Wertes der wavelet-basierten angiografischen Rekonstruktion (waveletCTA) der Whole-Brain-CT-Perfusion (WB-CTP) für die Beurteilung der Cerebralen Venen- und Sinusthrombose (CVST).

Material und Methodik:

Aus 2863 konsekutiven Patienten mit Schlaganfallverdacht und multiparametrischer CT inklusive arterieller CT-Angiografie (artCTA) und WB-CTP wurden Fälle mit gesicherter CVST (n = 10) und artCTA-basiertem Verdacht auf CVST (n = 6) ausgewählt. Das angiografische waveletCTA Signal wird über Voxel-basierte wavelet-Transformation von Zeit-Dichte-Kurven der WB-CTP Daten generiert. Zwei verblindete Reader analysierten die Bilddaten bezüglich CVST. Venöse CT-/MR-Angiografie diente als Referenzstandard. Die diagnostische Sicherheit bezüglich CVST und die Qualität der Darstellung von 13 venösen Strukturen wurden auf 5-Punkt-Likert-Skalen bewertet. Die Thrombuslänge und die Ratio der CT Dichtewerte bzw. waveletCTA Signals von thrombosierten zu perfundierten venösen Strukturen ("Signalverhältnis") wurde gemessen.

Ergebnisse:

Die waveletCTA Rekonstruktion war bei allen Patienten erfolgreich. Bei gesicherter CVST demonstrierte die waveletCTA das Vorhandensein, die Lokalisation sowie das Ausmaß der Thrombose in 10/10 Fällen, während mittels artCTA nur 7/10 Fällen erkannt wurden. Bei Patienten mit artCTA-basiertem Verdacht, welcher sich im follow-up nicht bestätigte, konnten die Reader mittels waveletCTA diesen in 5/6 Fällen ausräumen. Das Reading der waveletCTA steigerte die diagnostische Sicherheit gegenüber der artCTA (4.4 vs. 3.6, p = 0.044). Die waveletCTA bietet ein signifikant höheres Signalverhältnis (146.2 vs. 2.6, p < 0.001) und eine bessere Qualität in der Darstellung der venösen Strukturen (4.2 vs. 2.6, p < 0.001) verglichen mit der artCTA.

Schlussfolgerungen:

Die waveletCTA erweitert die diagnostischen Möglichkeiten der WB-CTP um die Beurteilung der cerebralen Venen und Sinus. In Patienten die mittels WB-CTP untersucht wurden, ermöglicht dies eine CVST auszuschließen oder inzidentell zu detektieren.