Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600375
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pilotevaluation einer 2-phasigen 18F-Fluoride PET/MRT der Sakroiliakalgelenke bei Patienten mit M. Bechterew

L Sawicki
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
S Lütje
2   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
X Baraliakos
3   Ruhr-Universität Bochum, Rheumazentrum Herne, Herne
,
J Kirchner
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
V Ruhlmann
2   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
L Umutlu
4   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
H Quick
5   Universitätsklinikum Essen, Medizinische Physik, Essen
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Buchbender
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Eine vermehrte Traceraufnahme in der Blutpoolphase einer 18F-F PET zeigt regionale Hyperämie an, während sie in der Mineralisationsphase osteoblastische Aktivität widerspiegelt. Ziel der Arbeit war die erstmalige Evaluation einer zweiphasigen 18F-F PET/MRT bei M. Bechterew und eines möglichen Zusammenhangs zwischen regionaler Hyperämie und osteoblastischer Aktivität bei verschiedenen Bechterewläsionen.

Material und Methodik:

Bei 13 Patienten mit M. Bechterew wurde eine 18F-F PET/MRT der Sakroiliakalgelenke durchgeführt. Die Blutpoolphase-PET wurde 6 und die Mineralisationsphase-PET 40 Minuten nach 18F-F Injektion akquiriert. Alle PET/MRT Bilder wurden bezüglich Bildqualität (DIQ) beurteilt. Die Sakroiliakalgelenke wurden in Quadranten (SQ) geteilt und hinsichtlich Knochenmarködem, Erosion, Knochenmarkverfettung, Sklerosierung, Ankylosierung und gesteigertem 18F-F Uptake ausgewertet.

Ergebnisse:

Die DIQ der MRT und beider PET-Datensätze war hoch, wobei die DIQ der Mineralisationsphase-PET höher als die der Blutpoolphase-PET war (p < 0.001). Von 104 SQ zeigten 63% eine Knochenmarkverfettung, 42% ein Knochenmarködem, 27% Erosionen, 26% Sklerosierung und 11% Ankylosierung. SQ bei denen nur ein Knochemarködem vorlag, wiesen zu 91% einen gesteigerten 18F-F Uptake in der Mineralisationsphase-PET/MRT und zu 64% in der Blutpoolphase-PET/MRT auf. SQ mit ausschließlich Knochenmarkverfettung, Erosion, Sklerosierung oder Ankylosierung zeigten keinen gesteigerten 18F-F Uptake. SQ bei denen ein Knochemarködem in Kombination mit anderen Bechterewläsionen vorlag, zeigten signifikant häufiger (p < 0.001) einen gesteigertem 18F-F Uptake in der Blutpoolphase-PET/MRT und (48%) und der Mineralisationsphase-PET/MRT (86%) als SQ ohne Knochenmarködem (10% bzw. 17%).

Schlussfolgerungen:

Eine zweiphasige 18F-F PET/MRT der Sakroiliakalgelenke gelingt mit hoher Bildqualität. Insbesondere bei inflammatorischen Bechterewläsionen mit Knochenmarködem besteht ein Zusammenhang zwischen regionaler Hyperämie und osteoblastischer Aktivität.