Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600369
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss anthropometrischer Parameter auf die Nervenquerschnittsflächen peripherer Nerven: Messen wir tatsächlich richtig?

E Josip
1   Medizinische Universität Innsbruck, Department Radiologie, Innsbruck
,
H Gruber
1   Medizinische Universität Innsbruck, Department Radiologie, Innsbruck
,
E Skalla
1   Medizinische Universität Innsbruck, Department Radiologie, Innsbruck
,
G Leonhard
1   Medizinische Universität Innsbruck, Department Radiologie, Innsbruck
,
M Plaikner
1   Medizinische Universität Innsbruck, Department Radiologie, Innsbruck
,
A Loizides
2   Medizinische Universität Innsbruck, Deparment Radiologie, Innsbruck
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die sonografische Beurteilung peripherer Nerven beruht besonders bei der Qualifikation von Kompressionssyndromen in erster Linie auf der Nervenquerschnittsfläche. Was bisher nicht berücksichtigt wurde, sind geschlechtliche und anthropometrische Parameter: wir vermuten, dass individuell unterschiedliche anthropometrische Parameter (z.B. Adipositas) Dimensionsunterschiede neuraler Strukturen nach sich ziehen können, was indirekt die sonografischen neuronalen Messungen und damit auch die Diagnose neuropathischer Veränderungen grundlegend beeinflussen sollte.

Material und Methodik:

In dieser prospektiven Studie wurden 50 gesunde Probanden untersucht. Es wurden sowohl anthropometrische als auch sonografische Messungen durchgeführt: Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht wurden erhoben. Zudem wurde der BMI, Fettanteil, Taillenumfang, Taille zu Hüfte und Taille zu Statur-Verhältnis, Oberarm- und Unterarm- sowie Oberschenkel- und Unterschenkel-Umfang und -längen evaluiert. Die sonografischen Querschnittsflächenmessungen des N. medianus, N. ulnaris, N. tibialis und N. peronaeus wurden an jeweils anatomisch vordefinierten Stellen durchgeführt.

Ergebnisse:

Mittels einer Zählstatistik sowie einer Regressionsanalyse zeigen sich verlässliche Abhängigkeiten der gesunden Nervenquerschnitte von o.g. Grundparametern: es zeigen sich Geschlechts- sowie BMI-Abhängigkeiten, ebenso lassen sich berücksichtigungswerte Abhängigkeiten vom Körperfettanteil bzw. von der Probandenstatur nachweisen.

Schlussfolgerungen:

Die im Rahmen dieser Studie erhobenen Parameter ergeben anthropometrische Konstellationen, welche bei der sonografischen Beurteilung z.B. von Kompressionsneuropathien berücksichtigt werden sollten; durch diese Berücksichtigung sollten sich i.R. einer veränderten Vortestwahrscheinlichkeit eine Verbesserung der Validität sonografischer Messwerte ergeben.