Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600345
Vortrag (Wissenschaft)
Molekulare Bildgebung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

In vitro und in vivo Bildgebung des ErbB/Her2 Rezeptors

W Hundt
1   Philipps Universität Marburg, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Marburg
,
N Nadine Tischer
2   Philipps Universität Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
M Béhé
2   Philipps Universität Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
H Alfke
1   Philipps Universität Marburg, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Marburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

In vitro und in vivo Bildgebung des ErbB/Her2 Rezeptors mit Herceptin und den F(ab')2 und F(ab')- Fragmenten des Herceptins

Material und Methodik:

Herceptin und die F(ab')2 – und F(ab')-Fragmente des Herzeptins wurden an Cy5.5-NHS gekoppelt. In den in vitro Untersuchungen wurden ErbB/Her2-positive SKOV3 Zellen mit Herceptin, dem F(ab')2 oder dem F(ab)' Fragment bis zu 24 inkubiert und eine Fluoreszenzmikroskopie durchgeführt. In den in vivo Untersuchungen wurde Mäusen mit Her2-positiven Tumoren markierte Herceptin Antikörper, und die markierten F(ab')2 – und F(ab')-Fragmente injiziert und eine in vivo NIR-Fluoreszenz Bildgebung durchgeführt.

Ergebnisse:

Bei den in vitro Untersuchungen konnte ein spezifisches Fluoreszenzsignal innerhalb der Zellen nachgewiesen werden, hinweisend auf eine effiziente zelluläre Internalisation des Rezeptorligantenkomplexes. In den in vivo Experimenten konnten die ErbB2-positiven Tumoren erfolgreich mit dem farbstoffmarkierten Liganden Cy5.5-Herceptin und Cy5.5-F(ab') dargestellt werden. Beim Cy5.5-F(ab')2 Fragment konnte jedoch nur eine schwacher Kontrast zwischen Tumor und umgebendem Gewebe nachgewiesen werden. Möglicherweise bedingt durch die schlechteren pharmacokinetischen Eigenschaften des F(ab')2 Fragmentes.

Schlussfolgerungen:

Die in vitro und in vivo Bildgebung des ErbB/Her2 Receptors mit markiertem Herceptin und dessen F(ab')2 – und F(ab')-Fragmente ist möglich. Die mögliche klinische Anwendung könnte in der nicht invasiven Diagnostik von ErbB/Her2neu-positiven Mammatumoren liegen. Weitere Anwendungen dieser Fluoreszenzbildgebung mit Herceptin Derivaten sind die intraoperative oder lapraskopische Identifikation von abdominellen Metastasen of ErbB/Her2neu-positiver Ovarial-, Cervical-, Colon oder Mammakarzinomen mit endoskopischen Fluoreszenzbildgebungstechniken.