Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600341
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Galaktografie mit Tomosythese – Renaissance einer Methode?

R Schulz-Wendtland
1   Radiologisches Institut, Gynäkologische Radiologie, Erlangen
,
M Uder
2   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
M Müller-Schimpfle
3   Klinikum Frankfurt-Hoechst, Klinik für Radiologie, Frankfurt-Hoechst
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel unserer Untersuchung war ein Vergleich der duktusorientierten Sonografie mit der kontrastmittelunterstützten Galaktografie in Tomosynthesetechnik und den daraus generierten synthetischen digitalen 2D-Vollfeld-Mammografien.

Material und Methodik:

In der Zeit vom 01.10.2014 bis 31.03.2016 führten wir (Radiologisches Institut des Universitätsklinikums Erlangen und der Klinik für Radiologie – Klinikum Frankfurt Hoechst) bei insgesamt 100 Patientinnen sowohl eine duktusorientierte Sonografie, eine kontrastmittelunterstützte Galaktografie mithilfe der Tomosynthese in 3D- als auch den daraus generierten synthetischen digitalen 2D-Vollfeld-Mammografien durch. Das mittlere Alter der Patientinnen betrug 54,2 Jahre (minimal 21 Jahre, maximal 83 Jahre). Die Auswertung der 3 Untersuchungsmodalitäten erfolgte durch 3 in der komplementären Mammadiagnostik erfahrene Untersucher (1, 5 und 15 Jahre) und wurde mit der endgültigen Histologie korreliert.

Ergebnisse:

Über alle drei Untersucher resultierte für den duktusorientierten, hochfrequenten Ultraschall eine Sensitivität von 79,7%, einer Spezifität von 58,3%, einem ppV von 77,3% und einem npV von 61,8%; demgegenüber für die synthetischen digitalen 2D-digitalen Vollfeld-Mammografien von 80,0%, 60,0%, 78,8%, 61,8% und der 3D-digitalen Tomosynthese von 90,9%, 73,9%, 92,1% und 73,9%. Die Genauigkeit der einzelnen Methoden ergab für den duktusorientierten Ultraschall einen Wert von 0,72, die synthetische digitale 2D-digitalen Vollfeld-Mammografie von 0,73 und der 3D-digitalen Tomosynthese von 0,87.

Schlussfolgerungen:

Erstmaliger Einsatz der Tomosynthese in der Galaktografie mit deutlich besseren Ergebnissen im Vergleich zum duktusorientierten hochfrequenten Ultraschall – dies kann zu einer Renaissance dieser Methode und Erweiterung des Spektrums der Tomosynthese in der komplementären Mammadiagnostik führen.