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DOI: 10.1055/s-0037-1600337
Biologisch-typisierte invasive Mammakarzinome: Detektionshäufigkeiten durch Screening und im Intervall
Publication History
Publication Date:
23 March 2017 (online)
Zielsetzung:
Beim Mammakarzinom wird der Therapieansatz und die Prognose wesentlich durch die Tumorbiologie beeinflusst. Wir analysierten die mittels Mammografie-Screening entdeckten Karzinome nach immunhistochemischer Subtypisierung – Hormonrezeptorstatus (Östrogen- und/oder Progesteron) (HR) und HER2-Expression – und verglichen sie mit den im nachfolgenden 2-jährigen Screening-Intervall diagnostizierten Tumoren.
Material und Methodik:
Bei 434 diagnostizierten invasiven Karzinomen unter 53.376 Teilnehmerinnen (TN) einer Screening-Einheit (1/2006 – 12/2010) konnten folgende Subtypengruppen gebildet werden: a) HR+ HER2-, b) HR+ HER2+, c) HR- HER2+ oder d) HR- HER2- (triple negativ). Detektionsraten (DR) pro 1.000 untersuchte Frauen wurden pro Modus (Screening, Intervall) und als deren Summe (2-Jahres-Inzidenz) aller TN und getrennt nach Altersgruppen (50 – 59 vs. 60 – 69 Jahre) berechnet.
Ergebnisse:
Die 2-Jahres-Inzidenz invasiver Karzinome aller TN lag bei 8,34‰ mit folgender Subtypenverteilung: a) 71,7%; b) 13,9%; c) 4,9%; d) 7,0%; unbekannt 2,5%. Die DR aller Subtypen war im Screening höher als im Intervall (a) 4,96‰ vs. 1,01‰; b) 0,92‰ vs. 0,24‰; c) 0,36‰ vs. 0,06‰; d) 0,39‰ vs. 0,19‰). Die Summe der DR der HER2+ und triple-negativen Karzinome betrug für das Screening 1,67‰, für das Intervall 0,49‰. Die 2-Jahres-Inzidenz invasiver Karzinome der 60 – 69-Jährigen lag höher als die der 50 – 59-Jährigen (11,22‰ vs. 6,18‰). Auch für die Altersgruppen 50 – 59 Jahre bzw. 60 – 69 Jahre wies die Summe der DR der HER2+ und triple-negativen Karzinome höhere Raten im Screening als im Intervall auf (1,28‰ vs. 0.43‰ bzw. 2,19‰ vs. 0,57‰).
Schlussfolgerungen:
Die aggressiveren HER2+ und triple-negativen Karzinome umfassen 26% der 2-Jahres-Inzidenz der invasiven Mammakarzinome unter Screening-TN. Ihre Detektionsraten sind im Screening zwischen 50 – 59 bzw. 60 – 69 Jahren etwa dreimal höher als im Intervall.