Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600336
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lokalrezidiv beim Mammakarzinom – Mit welchen morphologischen Eigenschaften müssen wir in der MR-Mammografie rechnen?

J Knaudt
1   Universitätsmedizin Mannheim, medizinische Fakultät Universität Heidelberg, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
E Sutton
2   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Department of Radiology, Breast and Imaging Center, New York, USA
,
Q Zhao
2   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Department of Radiology, Breast and Imaging Center, New York, USA
,
E Morris
2   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Department of Radiology, Breast and Imaging Center, New York, USA
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Kenntnisse der morphologischen Eigenschaften lokaler Rezidive in der MR-Mammografie (MRM) sind essenziell, um eine frühe Diagnose und optimale Therapieplanung zu gewährleisten. In dieser Studie wurden die Bildeigenschaften lokaler Rezidive des Mammakarzinoms nach brusterhaltender Therapie (BET) in der MRM untersucht.

Material und Methodik:

71 Patientinnen mit histologisch gesichertem lokalem Rezidiv nach BET und diagnostsicher MRM wurden retrospektiv eingeschlossen. Es erfolgte die Re-Evaluation der MRM durch zwei Reader im Konsensus. Rezidive wurden nach den aktuellen MR BI-RADS Kriterien einschließlich Lokalisation, Morphologie und Verteilung klassifiziert und mit Patienten- und Tumorparametern korreliert.

Ergebnisse:

71 Frauen (Medianes Alter 50,4 Jahre, range 36,2 – 81,4 Jahre) wurden inkludiert. Zwischen Erstdiagnose und Rezidiv lagen im Median 36,4 Monate (range 3,3 – 168,8 Monate). Die Mehrheit der Rezidive war unifokal (44/71, 61,9%) und im selben Quadranten wie der primäre Tumor lokalisiert (59/71, 83,0%). Typische morphologische Charakteristika waren: Herdbefunde (mass like lesions) 47/71 (66,2%) mit runder/ovaler Form 34/47 (72,3%) und umschriebenem Rand 25/47 (53,2%), homogener Konstrastmittelaufnahme 39/71 (64,7%) und isointensem T2-Signal 57/71 (80,2%). In 63/71 (88,7%) stimmten die Histologie von Primarius und Rezidiv überein. Die MRM Charakteristika früher Rezidive (< 2 Jahre) unterschieden sich nicht signifikant von denen späterer Rezidive (> 2 Jahre) (p > 0,05).

Schlussfolgerungen:

Lokalrezidive nach BET des Mammakarzinomes sind häufig im Bereich der Lumpektomie lokalisiert und zeigen nur selten typische Malignitätskriterien. Dominierende Charakteristika in der MRM sind unifokale Herdbefunde mit runder/ovaler Form, umschriebenem Rand, homogener KM Aufnahme und isointensem T2-Signal.