Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600330
Vortrag (Wissenschaft)
Kopf/Hals-Diagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

How we do it: CT-Angiografie mit direkter arterieller Kontrastmittel-Applikation vor Unter- und Oberkieferrekonstruktion mit einem vaskularisierten Fibulatransplantat

C Loberg
1   UK Aachen, Klinik für diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
A Modabber
2   Uniklinik RWTH Aachen, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Aachen
,
N Ayyoub
2   Uniklinik RWTH Aachen, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Aachen
,
S Möhlhenrich
2   Uniklinik RWTH Aachen, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Aachen
,
B Lethaus
2   Uniklinik RWTH Aachen, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Aachen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die Rekonstruktion von Ober- und Unterkieferdefekten ist ein komplexer operativer Eingriff mit dem Ziel Funktion und Ästhetik wieder herzustellen. Unter anderem werden Transplantate bestehend aus Fibula mit einem gestielten Gefäß-Haut-Lappen verwendet. Bei i.v. Kontrastmittelgabe lassen sich häufig die Perforatorgefäße der A. fibularis nicht identifizieren mit der Konsequenz eines relativ ausgedehnten operativen Zugangsweg. Ziel: Erlaubt die CTA mit direkter arterieller Applikation des Kontrastmittel eine verbesserte Identifikation der Perforatoren der A. fibularis und eine exaktere Planung der Präparation der Lappenplastik?

Material und Methodik:

25 Patienten wurden mittels direkter arterieller CTA untersucht. Die Untersuchung erfolgte nach retrograder Punktion der AFS rechts und Einbringen einer 4F Schleuse und eines 4 F Pigtail Angiografiekathteter der oberhalb der Aortenbifurkation platziert wurde. Im Anschluss erfolgte eine Dual-Energy CT der arteriellen Becken-Bein Strombahn. Anhand von VRT Rekonstruktionen wurden die Perforatoren der A. fibularis identifiziert und die Distanz von der Konvexität, ausgehend vom Malleolus lateralis bis zum Perforatorgefäß vermessen. Die Auswertung erfolgte durch 2 Radiologen mit 4 und 16 Jahren Erfahrung. Zudem erfolgte ein Vergleich zu CTA Aufnahmen mit intravenöser KM Gabe.

Ergebnisse:

2 CTs waren aufgrund von Bewegungsartefakten nicht auswertbar. Bei 23 Patienten ließen sich die Perforatorgefäße der A. fibularis eindeutig identifizieren. In der CT mit i.v. KM Gabe betrug die Identifikationsrate 33%. Die präoperativ durchgeführte Messung korrelierte in 89% mit der intraoperativ identifizierten Position des Perforatorgefäß. Die Interobserver-Übereinstimmung betrug k = 0.92

Schlussfolgerungen:

Die CTA mit direkter intraarterieller Kontrastmittelgabe stellt mit großer Präzision die Unterschenkelperforatorgefäße bezüglich der Lokalisation dar und ist der CTA mit i.v. KM Gabe deutlich überlegen.