Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600322
Vortrag (Wissenschaft)
Kontrastmittel
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute transiente Dyspnoe: Einfluss der Scanzeit in der arteriellen Phase der Primovist®-verstärkten Leber-MRT

M Kromrey
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
F Schorn
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
K Liedtke
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
T Ittermann
2   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine, Greifswald
,
J Kühn
1   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Untersuchung des Einflusses der Scanzeit auf das Auftreten von schwerwiegenden transienten Bewegungsartefakten (transient severe motion artifacts, TSM) aufgrund einer akuten transienten Dyspnoe in der arteriellen Phase der Primovist®-verstärkten Magnetresonanztomografie der Leber.

Material und Methodik:

Zwischen 2013 – 2016 erhielten 345 Patienten (155 Frauen, mittleres Alter 60.8 ± 14.2 Jahre) eine kontrastmittelgestützte MRT der Leber mit standardisierter Bolusinjektion von 10 ml Gadoxetate (Primovist®). Zwei Untersucher evaluierten retrospektiv die Bilder in der arteriellen Phase hinsichtlich des Auftretens von TSM. Das Ausmaß der Artefakte wurde nach einer 4-Punkteskala bewertet (0 = keine Bewegungsartefakte; 1 = leichte Artefakte; 2 = ausgeprägte Artefakte; 3 = schwerwiegende Artefakte/nicht diagnostisch). Anhand des Zeitpunkts zwischen Kontrastmittelinjektion und der ersten Aufnahme wurde die arterielle Phase in 3 Stadien eingeteilt (frühe, reine und späte arterielle Phase) und mit Auftreten und Graduierung der TSM korreliert.

Ergebnisse:

TSM-Artefakte traten in 49,0% (169/345) der Patienten auf. Mit 23,2% zeigten die meisten Patienten einen Bewegungsgrad von 1 (n = 80), 18,6% hatten einen Grad von 2 (n = 64) und 7,3% einen Grad von 3 (n = 25). Auftreten (p = 0.021) und Schwere der TSM (p = 0.009) waren signifikant assoziiert mit dem Stadium der arteriellen Phase. Ein höheres Vorkommen von TSM-Artefakten wurde in der reinen arteriellen Phase (60,5%), verglichen mit der früh- (51,7%) und der spätarteriellen Phase (42,2%), detektiert. Weiterhin zeigten sich schwere TSM (Grad 3) hauptsächlich in der reinen arteriellen Phase. Das Auftreten von TSM war signifikant assoziiert mit dem BMI (p = 0.001), aber nicht mit Geschlecht (p = 0.189), Aszites (p = 0.072) oder Alter (p = 0.956).

Schlussfolgerungen:

Die reine arterielle Phase in der Primovist®-verstärkten MRT prädisponiert zu einem gehäuften Auftreten von TSM-Artefakten, was ein mögliches Problem für die Auswertung in der diagnostischer Bildgebung darstellt.