Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600312
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Synoviale Bildgebung mit intravoxel incoherent motion – MRT bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis

H Neubauer
1   Uniklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
H Fabian
1   Uniklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
A Sauer
1   Uniklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
A Holl-Wieden
2   Uniklinikum Würzburg
,
H Köstler
1   Uniklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Wir untersuchten, ob die "intravoxel incoherent motion" (IVIM) – MRT zur Darstellung der synovialen Mikroperfusion am Kniegelenk bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) diagnostisch einsetzbar ist.

Material und Methodik:

12 Patienten (10 Mädchen, medianes Alter 11 Jahre) mit diagnostizierter oder klinisch vermuteter JIA erhielten in der Routine-MRT bei 1,5 T neben der kontrastverstärkten T1-Bildgebung (ce-T1w) eine Diffusionsmessung (RESOLVE, b-Werte 0, 200, 400 und 800 s/mm2). Die IVIM-Parameter tissue diffusion coefficient (D) und die Perfusionsfraktion (f) wurden berechnet. Diffusionsbilder b = 800 und die f-Karten wurden durch zwei unabhängige und verblindete Untersucher retrospektiv mit der ce-T1w hinsichtlich Synovialitis und diagnostischer Sicherheit verglichen.

Ergebnisse:

8 (67%) Patienten zeigten eine floride Synovialitis in ce-T1w. Die Auswertung der f-Karten im Vergleich zu ce-T1w erbrachte vollständig konsistente Beurteilungen beider Untersucher. Anhand der Diffusionsbilder konnten dagegen zwei Patienten nicht sicher zugeordnet werden. Der Median der Perfusionsfraktion f wurde als 6,7 ± 2,0% für entzündete Synovia, 2,1 ± 1,2% für Gelenkerguss, 5,0 ± 1,0% für Muskelgewebe und 10,6 ± 5,7% für reaktive popliteale Lymphknoten gemessen. Der between-measurements coefficient of variation (CV) betrug 7,0% für D (Synovia), 11,5% für D (Erguss), 30,6% für f (Synovia) und 32% für f (Erguss).

Schlussfolgerungen:

IVIM-MRT ermöglicht in der klinischen Routinediagnostik kombinierte Diffusions-/Perfusionsbildgebung des Kniegelenks ohne i.v. Kontrastmittelgabe und visualisiert anhand der Perfusionsfraktion zuverlässig synoviale Hyperperfusion bei Arthritis-Patienten. Die Abgrenzbarkeit Synovia vs. Erguss wird durch die f-Karten im Vergleich zur Diffusionsbildgebung verbessert.