Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600311
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Objektive Bildqualität der kranialen MRT bei Früh- und Neugeborenen mit und ohne Anwendung des MR-kompatiblen Inkubators

F Müller
1   Universitätsklinikum Jena, Sektion Pädiatrische Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
,
H Proquitté
2   Universitätsklinikum Jena, Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Jena
,
D Renz
1   Universitätsklinikum Jena, Sektion Pädiatrische Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
,
H Mentzel
1   Universitätsklinikum Jena, Sektion Pädiatrische Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die Untersuchung im MR-kompatiblen Inkubator (MRcI) gestattet unkompliziert und sicher eine MRT auch bei Früh- und Neugeborenen. In dieser Studie sollte die objektive Bildqualität cranialer MRT (cMRT) unter Einsatz des MRcI im Vergleich zur cMRT ohne MRcI untersucht werden.

Material und Methodik:

100 cMRT bei 1,5 T (Siemens) von 79 Patienten (45 m, 34w; medianes korrigiertes postnatales Alter 1,00 Wo.± 8 Wo.) wurden retrospektiv analysiert. Einschlusskriterien waren korrigiertes Alter von max. 26 Lebenswochen und Vorhandensein der Sequenzen: TSE PD tra, TSE T2 tra, TSE T2 sag, SE T1 tra. Zur objektiven Einschätzung der Bildqualität wurde das Signal-To-Noise-Ratio (SNR) im Thalamus und im parietalen Marklager sowie das Contrast-To-Noise-Ratio (CNR) berechnet. Die Untersuchungen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Untersuchungen mit MRcI (n = 76) und ohne MRcI (n = 24). Diese wurden hinsichtlich der SNRs und CNRs verglichen. Die Untersuchungen ohne MRcI erfolgten vorwiegend in Narkose, die mit MRcI mehrheitlich nach Füttern oder in Sedierung.

Ergebnisse:

Das statistische Regressionsmodell zeigte signifikante Unterschiede in den geschätzten Mittelwerten der SNRs und CNRs zugunsten der cMRT mit MRcI. Die Mittelwerte der SNRs im Marklager lagen in TSE PD tra mit MRcI bei 214,0 ± 15,1 und ohne MRcI bei 145,5 ± 19,0 (p = 0,019), in TSE T2 tra mit MRcI bei 156,2 ± 13,0 und ohne MRcI bei 98,9 ± 17,3 (p = 0,029), in TSE T2 sag mit MRcI bei 121,9 ± 11,2 und ohne MRcI bei 36,9 ± 15,9 (p < 0,001). Die Mittelwerte der SNRs im Thalamus waren in TSE T2 sag signifikant höher mit MRcI (87,5 ± 8,3) als ohne MRcI (37,9 ± 11,7; p < 0,005). Die Differenzen der Mittelwerte der CNRs lagen in TSE T2 sag mit MRcI um 37,1 ± 8,9höher als ohne MRcI (p < 0,001) und in TSE T2 tra mit MRcI um 25,8 ± 8,3höher als ohne MRcI (p = 0,002). In SE T1 tra traten keine signifikanten Unterschiede auf.

Schlussfolgerungen:

Die craniale MRT von Früh- und Neugeborenen im MR-kompatiblen Inkubator gestattet eine Verbesserung der objektiven Bildqualität.