Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600307
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mikrowellenablation von Lungenmetastasen mit konstanter Energiekontrolle zum Erreichen einer sphärischen Ablationszone: Retrospektive Evaluation

T Vogl
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
L Basten
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
H Ackermann
2   Universität Frankfurt, Institut für Medizinische Statistik, Frankfurt a.M.
,
N Nour-Eldin
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
N Naguib
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation eines neuen Mikrowellenablationssystems mit konstanter Energiekontrolle (Thermosphere™) zur Therapie von Lungenmetastasen zum Erzielen einer lokalen Ortskontrolle.

Material und Methodik:

Zwischen 05/14 und 11/15 wurden in dieser retrospektiven Studie 45 Patienten (23 Männer, 22 Frauen; Durchschnittsalter 58,6 Jahre; Bereich 27 – 75) in 45 Sitzungen mittels Mikrowellenablation (MWA) mit Thermosphere™ Technologie behandelt. Die Bewertung der sphärischen Morphologie der Ablationszone erfolgte anhand der CT-Bilder 24 Stunden nach der Intervention nach folgendem Schema: Für jeden einzelnen transversalen und longitudinalen Anschnitt der Ablationszone wurden Länge, Breite und deren Verhältnis ausgemessen. Vom Mittelwert dieser Seitenverhältnisse wurde pro Ablationszone die Abweichung vom Zielwert 1.0 (entsprechend einer Kugel) berechnet. Die gleichen Parameter wurden retrospektiv mittels konvenntioneller Niederfrequenz-(NF)-MWA von 45 Sitzungen evaluiert. Die Ergebnisse beider Gruppen wurden mit Wilcoxon-Mann-Whitney-Test miteinander verglichen.

Ergebnisse:

Thermosphere Interventionen waren in 97,8% der Fälle erfolgreich, NF-MWA in 100%. Insgesamt betrug die Komplikationsrate 22,2% mit Thermosphere und 31,1% mit NF-MWA: leichte Komplikationen 17,8% und 20,0%, schwerwiegende Komplikationen 4,4% und 11,1% (p = 0,474). Die durchschnittliche Interventionsdauer betrug 7,98 min (Median: 8,0 min) für Thermosphere und 9,59 min (Median: 10,0 min) für NF-MWA mit einem signifikanten Unterschied (p = 0,005) Für die morphologische Evaluation der Ablationszone ergab sich für die Abweichung von 1,0 einen Medianwert von 0,194 (Bereich 0,078 – 0,500) für Thermosphere-Interventionen und 0,384 (Bereich: 0,218 – 0,610) für NF-MWA mit einem signifikanten Unterschied (p < 0,0001).

Schlussfolgerungen:

Die MWA bei oligonodulären Lungenläsionen mittels Thermosphere erzielt eine deutliche sphärische Ablationszone in signifikant kürzerer Ablationszeit und eine geringere Komplikationsrate bei hoher Ortskontrolle.