Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600303
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CT-gesteuerte Mikrowellenablation von Leberläsionen mit subkapsulärer Lage und/oder transpleuralem Zugangsweg

V Vo Chieu
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
T Werncke
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
B Hensen
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
F Wacker
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
K Ringe
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Durchführbarkeit und Ergebnisse der CT-gesteuerten Mikrowellenablation (MWA) von Leberläsionen in subkapsulärer Lage und/oder mit transpleuralem Zugangsweg, im Vergleich zur Behandlung „unkomplizierter“ Läsionen.

Material und Methodik:

94 Patienten mit 174 abladierten Leberläsionen (n = 97 HCC oder CCA, n = 77 Metastasen) wurden in diese retrospektive Studie eingeschlossen. 125 Läsionen (med. DM 17 mm) mit subkapsulärer Lage (n = 91) und/oder bei denen ein transpleuraler Zugang erfolgte (n = 53), wurden identifiziert (Risikogruppe). Komplikationen und Lokalrezidivrate wurden mittels univariater Analyse, logistischer Regression und Kaplan-Meier-Kurven unter Berücksichtigung von Risikofaktoren (Patienten- und Tumoreigenschaften, Ablationsparameter) analysiert und mit den Ergebnissen einer Kontrollgruppe (n = 49; med. DM 19 mm) verglichen.

Ergebnisse:

In der Risikogruppe traten Komplikationen in 31 Fällen (24,8%) auf (Pneumothorax n = 20, Hämatom n = 11), wobei in fünf Fällen eine Thoraxdrainagenanlage erforderlich war. In der Kontrollgruppe traten Komplikationen signifikant seltener auf (8,2%; n = 4 (Hämatom); p = 0,001). In beiden Gruppen waren die meisten Komplikationen ohne klinische Konsequenz (Kategorie A/B nach der SIR-Klassifikation). Als Risikofaktor für Komplikationen wurden transpleuraler Zugangsweg (p < 0,001), Ablationszeit (p = 0,018) und Anzahl der Punktionen (p = 0,018) identifiziert. In Bezug auf die Lokalrezidivrate (medianes Follow-up 265 Tage) gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen (10,2 vs. 13,6%, p = 0,49).

Schlussfolgerungen:

Die CT-gesteuerte MWA von subkapsulären Läsionen bzw. unter Verwendung eines transpleuralen Zugangsweges erscheint sicher und effektiv. Komplikationen mit klinischer Konsequenz sind selten und im Hinblick auf das Auftreten eines Lokalrezidivs gibt es keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zur Ablation „unkomplizierter“ Läsionen.