Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600286
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Validierung der Vorhersagemodelle STATE und START in der TACE-Therapie bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom

A Maehringer-Kunz
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
R Kloeckner
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
M Pitton
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
C Düber
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
I Schmidtmann
2   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Medizinische Statistik, Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Mainz
,
P Galle
3   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Innere Medizin, Mainz
,
S Koch
4   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Clinical Registry Unit (CRU, Mainz
,
A Weinmann
3   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Innere Medizin, Mainz
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

TACE ist die Standardtherapie bei inoperablen Patienten mit HCC im intermediären Stadium. Doch nicht jeder Patient profitiert gleichermaßen von einer TACE. Der STATE-Score soll eine Hilfestellung geben, welcher Patient von einer ersten TACE profitiert. Die sequentielle Anwendung von STATE-Score + ART-Score (= START-Strategie) soll helfen die Frage zu beantworten, bis zu welchem Punkt eine Fortführung einer bereits begonnenen TACE-Therapie sinnvoll ist. Ziel dieser Studie ist die externe Validierung von STATE-Score und START-Strategie.

Material und Methodik:

Von 2000 – 2015 erhielten 933 Patienten mit HCC in unserem Institut eine TACE. Alle Variablen zur Berechnung des STATE-Scores und zur Implementierung der START-Strategie, wurden erhoben (STATE: Albumin, „Up-to-seven”, CRP) (ART: AST-Anstieg, Child-Pugh-Anstieg, radiologisches Tumoransprechen). Das Gesamtüberleben (OS) wurde berechnet und eine multivariate Analyse durchgeführt. Die Validierung von STATE und START wurde mithilfe des Harrell's C-Index und des integrierten Brier Scores (IBS) durchgeführt.

Ergebnisse:

Für 228 Patienten konnte der STATE-Score berechnet werden. Ein niedriger STATE-Score (hohes Risiko) führte zu einem medianen OS von 14,3 Monaten, ein hoher STATE-Score (niedriges Risiko) zu 20,2 Monaten. Harrell's C betrug 0,558 und IBS 0,133. Für den STATE-Score waren Prädiktoren für das OS „up-to-seven“ (p = 0,006) und Albumin (p = 0,022). CRP war nicht prädiktiv (p = 0,367). Für 207 Patienten konnte zusätzlich der ART-Score berechnet werden. Die Kombination von STATE-Score und ART-Score führte zu einem Harrell's C von 0,58 und IBS von 0.132.

Schlussfolgerungen:

Der STATE-Score unterstützt in der Entscheidungsfindung, ob ein Patient von einer ersten TACE profitiert. Die zusätzliche sequentielle Verwendung des ART-Scores (= START-Strategie) kann in der Entscheidung helfen, ob die TACE weitergeführt werden sollte. Im Ergebnis sind jedoch weder STATE-Score noch START-Strategie ausreichend prädiktiv um ausschließlich hierauf basierend klinische Entscheidungen zu treffen.