Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600285
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss von OP-Clips auf die Mikrowellenablation in der Leber – eine systematische in-vitro Untersuchung

M Liebl
1   Uniklinikum Aachen, Radiologie, Aachen
,
M Zimmermann
2   Uniklinik Aachen, Radiologie, Aachen
,
M Schulze-Hagen
3   Uniklinik Aachen, Radiologie
,
P Isfort
3   Uniklinik Aachen, Radiologie
,
P Bruners
3   Uniklinik Aachen, Radiologie
,
C Kuhl
3   Uniklinik Aachen, Radiologie
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die Mikrowellenablation (MWA) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von nicht resektablen malignen Lebertumoren. Materialien mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, wie OP-Clips, können sich unter Einfluss von Mikrowellen stark erhitzen und möglicherweise das Ablationsareal beeinflussen. Wir haben die Erhitzung von OP-Clips im Mikrowellenablationsareal untersucht und den Einfluss auf die Größe des Ablationsareals evaluiert.

Material und Methodik:

Es wurden 18 Mikrowellenablationen in Rinderlebern durchgeführt, wobei 7,5 mm neben der Ablationssonde ein Titan-OP-Clip im Leberparenchym platziert wurde. Die Ablation erfolgte mit einem AMICA-Mikrowellen-Gerät von Mermaid Medical mit jeweils 60 Watt für 3 Minuten. Während der Ablation wurde die Temperatur sekündlich an vier Positionen gemessen. Unmittelbar am Clip sowie 15 mm von der Ablationssonde (bzw. 7,5 mm jenseits des Clips), und jeweils 7,5 mm und 15 mm von der Sonde entfernt auf der Gegenseite vom Clip. Nach Ablauf der Ablation wurde die Rinderleber seziert und die Form und die Größe des Ablationsareals dokumentiert. Die dokumentierten Temperaturdaten wurden mittels Student‘s T-Test ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Temperatur an Stelle des Titan-Clips war signifikant höher im Vergleich zu der Position mit gleicher Entfernung zur Ablationssonde auf der Gegenseite (ohne Clip) während der gesamten Zeit der Ablation mit einem maximalen Temperaturunterschied von 17 Grad Celsius am Ende der Ablation (p = 0,009). Es konnten keine signifikanten Veränderungen der Form oder Größe des Ablationsareals festgestellt werden.

Schlussfolgerungen:

Titan-OP-Clips im Mikrowellenablationsareal werden signifikant heißer als das umliegende Gewebe, jedoch hat dies keinen Einfluss auf die Form oder Größe des Ablationsareals.