Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600284
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Persönlichkeitsprofil und Erfahrung von Interventionsradiologen auf das Ergebnis CT-gestützter perkutaner Lungenbiopsien

J Kühn
1   Universitätsmedizin, Institu für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
S Schäfer
2   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
A Quadrat
2   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
H Grabe
3   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Psychiatrie und Psychotherapie, Greifswald
,
B Mensel
2   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
L Schulze
3   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Psychiatrie und Psychotherapie, Greifswald
,
T Ittermann
4   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine, Greifswald
,
N Hosten
5   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
,
M Kromrey
2   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die Untersuchung des Einflusses des individuellen Persönlichkeitsprofiles sowie der Berufserfahrung von Interventionsradiologen auf die Technische Erfolgsrate und die Rate der Komplikationen standardisiert durchgeführter CT-gestützter perkutaner Biopsien pulmonaler Herdbefunde.

Material und Methodik:

Zwischen 2006 – 2014 führten 38 Interventionsradiologen 1056 perkutane Lungenbiopsien unter standardisierten Bedingungen durch. Für jede Intervention wurde die Technische Erfolgsrate und die Rate der Komplikationen, in Kenntnis des klinischen Verlaufes und des Biopsieergebnises, ermittelt. Untersuchungen von Radiologen, die weniger als 20 Untersuchungen durchgeführt haben und bei denen weitere Variablen fehlten, wurden ausgeschlossen. Das Persönlichkeitsprofil der Interventionsradiologen wurde mittels des NEO-FFI-30 zur Erhebung der „Big Five“ Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit sowie der Skala für Eigenschaftsangst („trait“) aus dem STAI-Fragebogen erhoben und adjustiert für bekannte Prädiktoren der Lungenbiopsie dem Ergebnis der Lungenbiopsien gegenübergestellt. Zusätzlich wurden die Jahre der Berufserfahrung des Interventionalisten in die Analysen mit eingeschlossen.

Ergebnisse:

Die Technische Erfolgsrate betrug zwischen 75,0 – 95,0%, p = 0,471; 13 Interventionalisten; 421 Biopsien. Die Rate der Komplikationen schwankte zwischen 44,8 – 85,7%, p = 0,112 (Majorkomplikationen: 15,6 – 40,9%, p = 0,601; Minorkomplikationen: 31,6 – 71,4%, p = 0,056). Die untersuchten Persönlichkeitsmerkmale hatten keinen Einfluss auf den Ausgang der Biopsie. Ebenfalls zeigten die Erfahrung der Radiologen keine signifikanten Unterschiede in der Technischen Erfolgsrate (p = 0,112) und der Komplikationsrate (p = 0,490).

Schlussfolgerungen:

Unter Verwendung eines standardisierten Prozedere für die Durchführung von Lungenbiopsien spielen Persönlichkeitsmerkmale und die Berufserfahrung von Interventionsradiologen eine untergeordnete Rolle für den Biopsieerfolg.