Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600274
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sicherheit und Effektivität perkutaner Nahtsysteme bei der Behandlung von aortoiliakalen Pathologien

P Henning
1   Asklepios Klinikum Harburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
K Wagenhofer
2   Asklepios Klinikum Harburg, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Hamburg
,
P Siemens
2   Asklepios Klinikum Harburg, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Hamburg
,
H Daum
3   Asklepios Klinikum Harburg, Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, Hamburg
,
H Burmeister
2   Asklepios Klinikum Harburg, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Hamburg
,
W Gross-Fengels
2   Asklepios Klinikum Harburg, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Hamburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Untersuchung des technischen Erfolgs und der Sicherheit eines nahtbasierten perkutanen vaskulären Verschlusssystems (Perclose ProGlide, PG) bei der interventionellen Behandlung von aortoiliakalen Pathologien. Schwerpunkte bildeten die Identifizierung von Risikofaktoren und Ergebnisse aus Langzeitbeobachtungen.

Material und Methodik:

In einer retrospektiven Studie wurden 79 Patienten bzw. 118 Leisten analysiert die mit insgesamt 313 PG in sog. „preclose“ Technik behandelt wurden, überwiegend im Rahmen einer „endovascular aortic repair“ (83,5%) mit Zugangsgrößen zwischen 10 – 20F. Hierzu erfolgte u.a. eine systematische Erfassung dokumentierter Risikofaktoren, Interventionsberichte und qualitative Auswertung archivierter Bildmodalitäten.

Ergebnisse:

Der technische Erfolg für PG lag bei 94% und die Gesamtkomplikationsrate bei 6,8% (2,5% Major-Kompl.). Als Komplikation traten auf: Aneurysma spurium, Dissektion, Gefäßstenose, Thrombosen, relevante Nachblutungen und Leistenschmerzen. Der Nachbeobachtungszeitraum lag bei 11 Mon. (max. 40 Mon.) mit einer hohen apparativen Abdeckung von 97,5% (CT 93,7%). Hierbei fand sich eine Frühkomplikation (0,8%, 1/118). Technische Versager oder behandlungswürdige Komplikationen konnten nicht festgestellt werden. Die Analyse vaskulärer Risikofaktoren wie Ateriosklerose, Gefäßdurchmesser, Zugangsgröße und sekundärer Einflussgrößen wie u.a. Adipositas, Diabetes oder pAVK zeigten keine signifikante (p > 0,05) Assoziation bezüglich technischen Versagern oder Komplikationsauftreten. Bei Verwendung von zwei PG vs. drei PG konnte eine statistisch signifikante Häufung von Komplikationen (p = 0,001) festgestellt werden.

Schlussfolgerungen:

PG bietet kurz- und langfristig ein effizientes und sicheres Verfahren für den interventionellen Verschluss von großlumigen arteriellen Leistenzugängen. Relevante, den PG-Einsatz limitierende Risikofaktoren konnten nicht identifiziert werden. Es fanden sich Hinweise die einen primären Einsatz von drei vs. zwei PG zugunsten des Komplikationsauftretens favorisieren.