Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600273
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrospektiver Vergleich der CT-gesteuerten Knochenbiopsie mit einem Handbohrer und einem elektrischen Bohrer

M Harth
1   , Frankfurt a.M.
,
I Burck
2   Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Radiologie Universität Frankfurt a. M., Frankfurt a.M.
,
K Eichler
3   Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Radiologie Universität Frankfurt a. M., Frankfurt
,
L Leberer
3   Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Radiologie Universität Frankfurt a. M., Frankfurt
,
T Gruber
3   Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Radiologie Universität Frankfurt a. M., Frankfurt
,
N Mohamed
3   Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Radiologie Universität Frankfurt a. M., Frankfurt
,
T Vogl
3   Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Radiologie Universität Frankfurt a. M., Frankfurt
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Beurteilung eines Batterie betriebenen Bohrer (Vidacare OnControl Bone Marrow system) beim Durchführen einer CT-gesteuerten Knochenbiopsie in verschiedenen anatomischen Regionen, als Alternative zum konventionellen Handbohrer (Safe-cut biopsie system).

Material und Methodik:

Von 12/2006 bis 2/2016 wurden bei 83 Patienten eine CT-gesteuerte Knochenpunktion mit einem Batterie-betriebenen Bohrers durchgeführt. Diese wurden mit 171 Punktionen mit einem konventionellen Handbohrer verglichen. Erfasst und verglichen wurden die benötigte Zeit, die Dicke des korikalen, sowie des ggf. sklerotischen Knochens, die Anzahl der Scans, die Strahlenbelastung (gemessen in CTD/vol*mGy) und das Ergebnis der Biopsie.

Ergebnisse:

Das Bohren des Zugangs im Knochen wurde bei dem Batterie-betriebenen Bohrer ohne Probleme bei 81 von 83 Patienten und bei dem Handbohrer ohne jegliche Probleme durchgeführt. Die durchschnittliche Eingriffszeit betrug 10 Minuten für den Batterie-betriebenen Bohrer und 8 Minuten für den Handbohrer. Der Vergleich der Scananzahl war nicht signifikant (p = 0,34). Die Strahlendosis betrug 136,2 CTD/vol*mGy bei dem Handbohrer und 107,3 CTD/vol*mGy bei dem Batterie-betriebenen Bohrer, dieser Unterschied war signifikant (p = 0,0098). Die mittlere Dicke des kortikalen Knochens betrug 3,61 mm für den Batterie-betriebenen Bohrer und 1,62 mm für den Handbohrer, dieser Unterschied war auch signifikant (p < 0,0001). Dieses Ergebnis korreliert mit dem mittleren Alter der Patienten, welches bei 55,4 Jahren bei der Verwendung des Batterie-betriebenen Bohrer und bei 63,2 Jahren bei Verwendung des Handbohrers lag.

Schlussfolgerungen:

Eine Verwendung des Batterie-betriebenen Bohrer reduziert die Strahlendosis und erweitert das Anwendungsgebiet, weil der Radiologe bei Verwendung des Batterie-betriebenen Bohrers in der Lage war jüngere Patienten mit dickerer Knochen-Kortikalis zu punktieren.