Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600264
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frühes Therapieansprechen mittels DW-MRT vs. PET/CT zur Prädiktion des Gesamtüberlebens von Patienten nach Radioembolisation von Lebermetastasen

A Barabasch
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
A Ciritsis
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
A Heinzel
2   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Nuklearmedizin, Aachen
,
N Krämer
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
C Kuhl
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Sowohl die Diffusions-gewichtete MRT (DW-MRT) als auch die PET/CT sind zum Abschätzen des Therapieansprechens bereits sehr früh (4 – 6 Wochen (Wo)) nach Radioembolisation (RE) geeignet. Wir untersuchten, ob der Nachweis eines frühen Ansprechens mit dem Gesamtüberleben korreliert, und ob diese Informationen über die schon über übliche onkologische Parameter (ECOG Performance Status, extrahepatische Metastasierung und Lebertumorlast) abzuleitende Information hinausgehen.

Material und Methodik:

Prospektive, intraindividuelle Vergleichsstudie von 36 Patienten (mittleres Alter 60 ± 10J; 25 Frauen), die 6 Wo vor und 4 – 6 Wo nach RE eine 18FDG-PET/CT und eine DW-MRT zur Behandlung von Lebermetastasen (20 Kolorektal-, 14 Mammakarzinome, 2 andere) erhielten. Ein Anstieg des ADC bzw. ein Abfall des SUVmax von mehr als 30% wurde als Therapieansprechen definiert (ADC- bzw. SUV-responder). Mittels Kaplan-Meier-Kurven und log-rank-test wurde das Gesamtüberleben verglichen. Der Einfluss etablierter Überlebensprädiktoren, wie ECOG-status (0 vs. 1), hepatische Tumorlast (< 25% vs. > 25%) und Vorhandensein bzw. Fehlen von extrahepatischen Metastasen wurde mittels multivariater Cox-Regressionsanalyse ermittelt.

Ergebnisse:

Das mediane Gesamtüberleben aller Patienten lag bei 37 Wo. Auf Basis der PET/CT wurden 18/36 Patienten (50%) als PET-responder, auf Basis der MRT 24/36 Patienten (67%) als ADC-responder eingestuft. Die PET-Responder zeigten kein signifikant längeres Überleben als die PET-non-responder (45 Wo vs. 34 Wo; p = 0,64). Die ADC-Responder zeigten dagegen ein signifikant längeres Überleben als die ADC-non-responder (53 Wo vs. 24 Wo; p < 0,04). In der multivariaten Analyse korrelierte das Therapieansprechen auf Basis der DW-MRT als einziger unabhängiger Faktor mit dem Überleben (p < 0,03).

Schlussfolgerungen:

Der Nachweis eines frühen Ansprechen 4 – 6 Wo nach RE mittels DWI-MRT liefert prognostisch relevante Informationen, die genauer sind und über das hinausgehen, was mittels PET/CT oder etablierter onkologischer Parameter ermittelt werden kann.