Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600260
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zusammenhang zwischen Komplikationen in der Schwangerschaft und späterer koronarer Atherosklerose in afroamerikanischen Frauen: eine Koronar-CT-Angiografie Studie

J Wichmann
1   Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
J Nunez
2   Medical University of South Carolina, Department of Radiology and Radiological Science, Charleston, SC, USA
,
R Vliegenthart
3   University Medical Center Groningen, Department of Radiology, Groningen, Niederlande
,
K Otani
4   Siemens Japan K. K., Imaging & Therapy Systems Division, Healthcare Sector, Japan, Tokio
,
U Schoepf
2   Medical University of South Carolina, Department of Radiology and Radiological Science, Charleston, SC, USA
,
C De Cecco
2   Medical University of South Carolina, Department of Radiology and Radiological Science, Charleston, SC, USA
,
T Vogl
1   Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
N Wenger
5   Emory University School of Medicine, Division of Cardiology, Department of Medicine, Atlanta, GA, USA
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Das Ziel dieser Studie war der Vergleich der Prävalenz und des Ausmaßes von koronarer Atherosklerose detektiert mittels Koronar-CT-Angiografie (CCTA) in afroamerikanischen Frauen mit und ohne eine Anamnese von früheren Komplikationen in der Schwangerschaft.

Material und Methodik:

Wir analysierten retrospektiv die Patientencharakteristika und CCTA Ergebnisse in verschiedenen Gruppen von afroamerikanischen Frauen mit einer Anamnese von vorzeitiger Geburt (n = 154), Präeklampsie (n = 137) oder Gestationsdiabetes (n = 148) sowie einer gematchten Kontrollgruppe von afroamerikanischen Frauen welche ohne Komplikationen entbunden hatten (n = 445). Univariate und multivariate Analysen wurden durchgeführt, um mögliche Prädiktoren von koronarer Atherosklerose zu evaluieren.

Ergebnisse:

Das durchschnittliche Alter bei Geburt und CCTA, die Anzahl an Schwangerschaften, der Body-Mass-Index, eine Raucheranamnese und die Prävalenz von hypertensiver Herzkrankheit oder Hyperlipidämie waren nicht-signifikant ähnlich zwischen den Gruppen (alle P > 0,2). Alle Gruppen mit früheren Schwangerschaftskomplikationen zeigten höhere Raten an jeglicher (≥20% Lumeneinengung) und obstruktiver (≥50% Lumeneinengung) koronarer Atherosklerose (vorzeitige Geburt: 29,2% und 9,1%; Präeklampsie: 29,2% und 7,3%; Gestationsdiabetes: 47,3% und 15,5%) im Vergleich zur Kontrollgruppe (23,8% und 5,4%). Nach der Berücksichtigung von möglichen Störfaktoren während der multivariaten Analyse verblieb nur Gestationsdiabetes als reliabler Prädiktor von jeglicher (OR 3,26; 95% Konfidenzintervalle 2,03 – 5,22; P < 0,001) und obstruktiver koronarer Atherosklerose (OR 3,00; 95% Konfidenzintervalle 1,55 – 5,80; P < 0,001) detektiert via CCTA.

Schlussfolgerungen:

Afroamerikanische Frauen mit einer Anamnese von Komplikationen in der Schwangerschaft zeigten eine höhere Prävalenz von koronarer Atherosklerose detektiert mittels CCTA, wohingegen in unserer Studie nur ein früherer Gestationsdiabetes ein unabhängiger Prädiktor von jeglicher und auch obstruktiver koronarer Atherosklerose in der CCTA war.