Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600258
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dynamische 3D-MR-Angiografie bei Patienten mit Aortendissektion als Risikofaktor für eine chronische Expansion

M Trojan
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
M Müller-Eschner
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
D Kotelis
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Gefäßchirurgie, Heidelberg
,
S MD Partovi
3   University Hospitals Case Medical Center Cleveland, Radiology, Cleveland, Ohio USA
,
C Karmonik
4   Houston Methodist, Neurosurgery, Houston, Texas USA
,
C Fink
5   AKH Celle, Radiologie, Celle
,
H von Tengg-Koblink
6   Universitätsspital Bern, Inselspital, Diagnostische, Interventionelle und pädiatrische Radiologie, Bern, Schweiz
,
A Ruhparwar
7   Universitätsklinikum Heidelberg, Herzchirurgie, Heidelberg
,
D Böckler
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Gefäßchirurgie, Heidelberg
,
H Kauczor
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
F Rengier
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Analyse der dynamischen kontrastmittelverstärkten MR-Angiografie bei Patienten mit chronisch expandierender oder stabiler Aortendissektion und Evaluation als potentieller Risikofaktor für eine chronische aortale Expansion.

Material und Methodik:

Bei 20 Patienten mit Aortendissektion wurde eine dynamische 3D-MR-Angiografie der Aorta an einem 1,5T MRT und Nachsorge-CTs (Mittelwert Nachsorge 6,1 Jahre) durchgeführt. 7 Patienten (Mittelwert 65,3 Jahre) zeigten eine chronische Expansion, 13 Patienten (Mittelwert 64,3 Jahre) wiesen einen stabilen Aortendurchmesser auf. Die Auswertung der MR-Angiografien erfolgte durch Platzieren von ROIs zum einen zentral in das Lumen des nicht-dissezierten Aortenbogens und zum anderen in das falsche Lumen auf Höhe des thorakoabdominellen Übergangs. Aus den sich daraus ergebenden Zeit-Intensitäts-Kurven wurden folgende Parameter berechnet: Halbwertsbreite (FWHM), die Steigung im Anstieg und im Abfallen sowie die Zeitverzögerung zum Erreichen der maximalen Intensität zwischen falschem Lumen und nicht-disseziertem Aortenbogen.

Ergebnisse:

Folgende Werte ergaben sich für die expandierende/stabile Gruppe: FWHM 0,19 ± 0,02/0,41 ± 0,17 (p = 0,009), Steigung im Anstieg 10,97 ± 3,11/7,64 ± 2,68 (p = 0,038), Steigung im Abfallen -6,55 ± 0,87/-1,97 ± 2,67 (p = 0,013), Zeitverzögerung der maximalen Intensität im falschen Lumen 1,32 ± 0,25/1,42 ± 0,24 (p = 0,027).

Schlussfolgerungen:

Die zeitlich aufgelöste 3D-MR-Angiografie zeigte signifikante Unterschiede der Kontrastmitteldynamik zwischen Patienten mit expandierender und stabiler Aortendissektion als Ausdruck eines beschleunigten Ein- uns Ausströmens in das falsche Lumen. Die Technik könnte dabei helfen, das Verständnis der komplexen Pathophysiologie der chronischen Expansion weiter zu verbessern und besitzt das Potential als Risikofaktor für eine aortale Expansion.