Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600222
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinischer Nutzen der diffusionsgewichteten Leberbildgebung mit extrapoliertem hohen b-Wert

W Roll
1   Uniklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster
,
F Beyer
2   Klinik für Radiologie, St. Franziskus Hospital, Münster
,
T Allkemper
3   Institut für klinische Radiologie, Uniklinikum Münster, Münster
,
B Tombach
4   Röntgen und Strahlenklinik, Klinikum Osnabrück, Osnabrück
,
C Bremer
2   Klinik für Radiologie, St. Franziskus Hospital, Münster
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Wertigkeit der diffusionsgewichteten Bildgebung (DWI) mit berechnetem hohen b-Wert implementiert in ein Standard-MRT-Leber-Protokoll.

Material und Methodik:

In der vorliegenden Studie beurteilten drei Auswerter MR-Leber-Datensätze inklusive (mit DWI) bzw. exklusive der DWI (ohne DWI). Die DWI umfasste dabei Sequenzen mit gemessenen (50/400/800 s/mm2), sowie mit berechnetem hohem b-Wert (1400 s/mm2) und der ADC-Map. Die Wertigkeit der zusätzlichen DWI mit extrapoliertem b-Wert wurde durch Evaluation von Detektionsraten, sowie Sensitivität, Spezifität, Genauigkeit und Sicherheit der Dignitätsentscheidung, und der Geschwindigkeit der Auswertung beurteilt. Darüber hinaus erfolgte eine Untersuchung auf zusätzliche Vorteile des berechneten hohen b-Wertes für die Läsions-Charakterisierung. Die ADC-Werte wurden auf die Möglichkeit einer Einordnung in die verschiedenen Tumorentitäten hin untersucht.

Ergebnisse:

Mit zusätzlicher DWI ergaben sich signifikant höhere Detektionsraten, insbesondere für kleinere Läsionen, bei gleichzeitig signifikant niedrigerer Auswertezeit für alle drei Auswerter. Die Entscheidung über die Dignität wurde mit DWI mit einer höheren Genauigkeit, Sicherheit und Sensitivität bei gleichbleibender Spezifität getroffen. Bei den ADC-Werten zeigten sich signifikant höhere Werte für benigne Läsionen im Vergleich zu malignen Läsionen. Benigne Läsionen mit teilweiser Diffusionsrestriktion zeigten ähnliche ADC-Werte wie maligne Läsionen. Insbesondere bei diesen Leberläsionen zeigte der extrapolierte b-Wert einen Vorteil in der Charakterisierung. Die Wertigkeit des extrapolierten b-Wertes wurde höher eingestuft, je erfahrener der Auswerter in DWI war.

Schlussfolgerungen:

Die Implementierung einer DWI mit extrapoliertem hohen b-Wert in ein klassisches MR-Leberprotokoll ermöglicht eine effektivere und sicherere Detektion sowie eine bessere Charakterisierung fokaler Leberläsionen.