Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600220
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognostischer Wert der hepatozellulären MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis

K Ringe
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
J Schulze
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
H Lenzen
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
,
J Hinrichs
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
M Manns
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
,
F Wacker
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Prognostische Wertigkeit der hepatozellulären Phase (HZP) in der MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC) im Hinblick auf das klinische Outcome im Verlauf.

Material und Methodik:

111 Patienten (83 m, 28w; mittl. Alter 45J) mit gesicherter PSC wurden in diese prospektive, durch die Ethikkommission genehmigte Studie, eingeschlossen. Das MRT Protokoll beinhaltete u.a. T1w VIBE Sequenzen vor, sowie durchschnittlich 20 min (HZP1) bzw. 120 min (HZP2) nach Injektion von Gd-EOB-DTPA (0.1 ml/kg). Signalintensitäts- (SI) Messungen erfolgten durch die Platzierung von ROIs in den einzelnen Lebersegmenten. Das mittlere relative Enhancement (RE) in der HZP1 bzw. HZP2 wurde berechnet ((SIHZP)-(SIvor))/(SIvor) und mit Labor-Surrogatparametern (AP, Bilirubin, INR, Albumin) für das klinische Outcome (Spearman) sowie harten klinischen Endpunkten (Tod, Tumor, Lebertransplantation (LTx)) korreliert (logistische Regression).

Ergebnisse:

Im mittleren Follow-up von 603 Tagen nach der MRT wurden klinische Endpunkte von 21 Patienten erreicht (Tod n = 7; Tumor n = 6; LTx n = 8)). Das RE korrelierte signifikant mit den o.g. Surrogatparametern und klinischen Endpunkten, die stärksten Korrelationen waren in der frühen HZP1 nachweisbar: AP (p < 0.0001; r = -0.636), Bilirubin (p < 0.0001; r = -0.646), Albumin (p < 0.0001; r = 0.538), INR (p < 0.0001, r = -0.456), sowie den Ereignissen Tod (p = 0.027), Tumor (p = 0.032) und LTx (p = 0.02).

Schlussfolgerungen:

Das RE in der HZP bei Patienten mit PSC korreliert mit den Leberparametern AP, Bilirubin, INR und Albumin und mit den klinischen Endpunkten Tod, Tumor und Lebertransplantation. Das RE kann als möglicher prognostischer MR-Parameter für die Krankheitsprogression dienen. Dies gilt es in Langzeitstudien zu untersuchen.