Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600186
Vortrag (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frequenzselektive, nichtlineare Fensterung zur Steigerung der Erkennbarkeit von Lungenarterienembolien und venösen Thrombosen in der Computertomografie

M Bongers
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
G Bier
2   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Tübingen
,
C Schabel
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
K Nikolaou
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
M Horger
1   Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel war es herauszufinden, ob es möglich ist mittels eines neuartigen frequenzselektiven Algorithmus der nichtlinearen Fensterung (NLF) die Erkennbarkeit von Lungenarterienembolien und venösen Thrombosen in portal-venösen Ganzkörper-Staging-CTs zu steigern.

Material und Methodik:

67 Patienten mit nebenbefundlichen Lungenarterienembolien und/oder venösen Thrombosen wurden retrospektiv eingeschlossen. Die CTs wurden 65 – 90 Sekunden nach Kontrastmittelapplikation akquiriert. Ein neuartiger frequenzselektiver Algorithmus der NLF wurde zur Rekonstruktion verwendet. Zwei unabhängige Radiologen ermittelten die am besten geeigneten NLF-Einstellungen (Center, Delta, Slope). Mittels ROI-Messungen wurden der Kontrast, das Bildrauschen und das Kontrast-zu-Rauschen zwischen Thrombus und Gefäß ermittelt. Eine subjektive Bildanalyse wurde bezüglich des Bildrauschens, der Bildqualität und Abgrenzbarkeit der Thromben durchgeführt. Die Parameter wurden mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test zwischen Standard- und NLF-Bildern verglichen.

Ergebnisse:

Durch frequenzselektive NLF mit einem Center von 100 HU, Delta von 40 HU und Slope von 5 lässt sich das CNR von Lungenarterienembolien (StandardCNR10[6,16]; NLFCNR22[15,30];p < 0.001) und venösen Thrombosen (StandardCNR8[5,15]; NLFCNR12[7,19];p = 0.0007) signifikant steigern. Die mittlere Schwächung im Gefäß war in NLF-Bildern sowohl in Pulmonalarterien (Standard138[118,191]HU;NLF,269[176,329] HU; p < 0.0001) als auch in Venen (Standard120[103,162]HU;NLF169[132,217]HUp < 0.0001) signifikant höher. Das Bildrauschen war nicht signifikant unterschiedlich (p = 0.64 – 0.88). Die Interrater-Reliabilität zeigte eine beachtliche bis fast vollkommene Übereinstimmung. Die Bildqualität (p < 0.004) und subjektive Abgrenzbarkeit der Thromben (p < 0.0001) konnte durch NLF in beiden Subgruppen signifikant gesteigert werden.

Schlussfolgerungen:

Mittels frequenzselektiver NLF lässt sich die Bildqualität und Erkennbarkeit von Lungenarterienembolien und venösen Thrombosen in Standard-Ganzkörper-Staging-CTs signifikant steigern.