Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600175
Vortrag (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verbesserung der Ergebnisqualität und Patientenzufriedenheit bei radiologischen Aufklärungen durch den Einsatz von Aufklärungsvideos

D Kildal
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
T Blasenbrey
2   NSN Ulm, Ulm
,
S Schmidt
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
M Beer
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Der korrekt dokumentierten Aufklärung kommt bei radiologischen Untersuchungen eine hohe Bedeutung zu, sie sind jedoch teuer und zeitaufwendig; zudem wird sie in 14% der Schadensersatzprozesse beanstandet. Die gesetzlichen Vorgaben und Wünsche der Patientenvertreter sind kaum mehr einzuhalten. Gleichzeitig steigt die Zahl der in Deutschland durchgeführten CTs pro Jahr stark an. Bereits jetzt werden hierzulande pro Jahr ca. 17,7 „Arztarbeitsjahre“ für CT-Aufklärungen aufgewendet. Dennoch sind Patienten und Ärzte mit der Situation nur mäßig zufrieden. Die Studie untersuchte die Akzeptanz von Patienten und Ärzten hinsichtlich der Einführung eines Informationsvideos bei der CT-Aufklärung.

Material und Methodik:

Es wurden deutschlandweit 512 Patienten und 106 Ärzte zur aktuellen Situation und Zufriedenheit sowie zur Akzeptanz technischer Neuerungen befragt. Zur Validierung wurden die Teilnehmer zu einer weiteren Umfrage mit einem Informationsvideo eingeladen. Wir analysierten, an welche Risiken und Nebenwirkungen die Patienten sich nach Aufklärungen noch erinnern.

Ergebnisse:

Es zeigte sich eine hohe Akzeptanz für technische Neuerungen bei Patienten und Ärzten. Bei den 62 Teilnehmern der Videostudie zeigte sich ein signifikanter Anstieg in allen abgefragten Bereichen. So erinnerten sich befragte Patienten nach der konventionellen Aufklärung zwischen 27% und 71%, nach der Videoaufklärung dagegen nur zwischen 13% und 27% nicht mehr an Strahlenrisiken, Kontrastmittelnebenwirkungen oder allgemeine Risiken der Untersuchung. Die Zufriedenheit mit der Aufklärung in der Videostudie war in allen abgefragten Teilbereichen höher als nach konventioneller Aufklärung.

Schlussfolgerungen:

Die Videoinformation ist sicher zukunftsweisend. Patienten können mit gleichbleibend hoher Qualität besser und zufriedenstellender über die Untersuchung informiert werden. Es ist zu erwarten, dass ärztliche Aufklärungsgespräche besser vorbereitet, fokussierter auf den Fall und dadurch kürzer werden, was zusätzlich zu Kosteneinsparungen führt.