Pneumologie 2017; 71(04): 233-244
DOI: 10.1055/s-0037-1600146
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue diagnostische Methoden mit Einsatz von Smartphones

T Penzel
1   Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, International Clinical Research Center, St. Anne's University Hospital Brno, Brno, Tschechische Republik
,
C Garcia
1   Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, International Clinical Research Center, St. Anne's University Hospital Brno, Brno, Tschechische Republik
,
M Glos
1   Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, International Clinical Research Center, St. Anne's University Hospital Brno, Brno, Tschechische Republik
,
C Schöbel
1   Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, International Clinical Research Center, St. Anne's University Hospital Brno, Brno, Tschechische Republik
,
B Weller
1   Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, International Clinical Research Center, St. Anne's University Hospital Brno, Brno, Tschechische Republik
,
I Fietze
1   Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, International Clinical Research Center, St. Anne's University Hospital Brno, Brno, Tschechische Republik
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. April 2017 (online)

 

In der Schlafmedizin entwickeln sich die diagnostischen Möglichkeiten von der kardiorespiratorischen Polysomnografie zu einfachen Diagnosegeräten mit häuslicher Diagnostik. Für die schlafbezogenen Atmungsstörungen wird schon seit langem die Polygrafie mit Atemfluss, Atmungsanstrengung, Pulsfrequenz, Sauerstoffsättigung, und einer Abschätzung des Schlafes über Bewegung und Lagesensoren eingesetzt. Mit den Smartphones stehen mobile Geräte mit einer Computerleistung zur Verfügung, die auch für medizinisch diagnostische Zwecke benutzt werden können. Smartphones können die schlafbezogenen Signale aufzeichnen, speichern, verarbeiten und auch Berichte generieren und damit direkt einen Teil der Polygrafie übernehmen. Inwieweit Smartphones auch die Sensorik unterstützen oder ersetzen können, muss näher untersucht werden. Die eingebaute Sensorik nimmt von einer Smartphone Generation zur nächsten zu. An eingebauter Sensorik immer eine Kamera, ein Mikrophon und Beschleunigungssensoren zur Verfügung.

Wenn das Smartphone auf eine Matratze gelegt wird können die eingebauten Beschleunigungssensoren ein Schlafprofil errechnen. Dies ist die am längsten erprobte und einfachste Art der Schlaferfassung mit den die meisten Apps. Die Validität ist begrenzt, kann aber im Einzelfall erstaunlich gute Abschätzungen zu Schlafdauer ermöglichen.

Die Kamera und externe Sensoren für die Pulswelle, die Sauerstoffsättigung, Bewegungen des Schlafenden, des Bettes oder auch externe Mikrophone werden weiter entwickelt und eingesetzt, so dass eine zielgerichtete und optimierte Diagnostik möglich wird. Eine Schlafapnoe, Insomnie und Parasomnie Diagnostik wird heute schon angeboten.

Die Weiterentwicklung von Smartphone Apps ist eine Software Entwicklung und ist sehr schnell. Auch die Sensortechnik wird besser und passt sich mehr an den Bedarf an. Es bleibt offen die leicht verfügbare Technologie einen diagnostischen Nutzen hat oder nur in den Bereich Wellness gehört. Validierungsstudien sind erforderlich um eine Standort Bestimmung zu unterstützen.

Unterstützt durch Projekt Nr. LQ1605 des National Program of Sustainability II (MEYS CR) und durch das Projekt FNUSA-ICRC Nr. CZ.1.05/1.1.00/02.0123 (OP VaVpI).

[1] Behar et al. A review of current sleep screening applications for smartphones. Physiol Meas. 34: R29-R46 (2013).