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DOI: 10.1055/s-0037-1600077
Präeklampsiediagnostik bei fetalen Retardierung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. April 2017 (online)
Fragestellung:
Eine fetale Wachstumsrestriktion (SGA) < 5. Perz. ist häufig mit der Entwicklung einer Präeklampsie (PE) vergesellschaftet. Durch die Bestimmung von Angiogenese-/Antiangiogenesefaktoren ist hierbei eine weitere Risikokondensierung für die Entwicklung einer PE möglich. Welche zusätzlichen Kriterien können unnötige Untersuchungen vermeiden?
Methodik:
Zur Auswertung kamen 143 Schwangerschaften (SS) mit einer SGA < 5. Perz. bis zur Geburt. Protokolliert wurden feto-maternaler Doppler, Blutdruck, Proteinurie, subjektive Zeichen der Präeklampsie und klinisch-chemische Laborparameter inklusive Angiogenesefaktoren.
Ergebnisse:
Bei der Erstbestimmung hatten 48 SS (34%) einen sFlt-1/PlGF-Quotienten von < 33, 32 (22%) zwischen 33 und 85/110, 63 (44%) > 85/110. Im weiteren Verlauf änderte sich das Verhältnis in 42 (29%); 27 (19%); 74 (52%).
Unter Einbeziehung von einer Proteinurie von > 300 mg/24h und einem bilateralem Notching in den Aa. uterinae verbleiben bei der Erstbestimmung noch 83 SS (13 SS mit einem Quotienten im Normbereich, 10 mit einem Quotienten im Kontrollbereich sowie 60 mit einem auffälligen Quotienten), was eine Reduktion der Bestimmungen um 42% mit einer Erfassungsrate von 92,2% (60/63) der auffälligen Quotienten zur Folge hat.
In dieser Gruppe sind bis zur Geburt 93,2% (69/74) der auffälligen Befunde sowie 80% (12/15) der progredienten Befunde.
Das Ausmaß der Proteinurie spielte hierbei keine, ein erhöhter Blutdruck nur eine untergeordnete Rolle.
Schlussfolgerung:
Durch die Einbeziehung des uterinen Dopplers sowie der Proteinurie vor der Bestimmung von Angiogenese-/Antiangiogenesefaktoren ist bei einer fetalen Retardierung eine weitere Risikokondensierung für die Entwicklung einer PE und eine deutliche Reduktion der Untersuchungen zu erreichen.