Transfusionsmedizin 2019; 9(03): 147
DOI: 10.1055/s-0037-1599612
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
21 August 2019 (online)

Emily Blumberg listet in ihrem Kommentar zur Transplantation von Organen HCV-positiver Spender eine Reihe von Vorteilen. Zum einen gibt es aufgrund der derzeitigen Opioidabhängigkeit in den USA eine große Anzahl potenzieller HCV-positiver Spender, die zudem in der Regel jünger und abgesehen von ihrer HCV-Erkrankung seltener mit gravierenden Komorbiditäten belastet sind, die das Organüberleben gefährden könnten. Zum anderen erlauben die neuen direkt antiviralen Medikamente ein anhaltendes virologisches Ansprechen mit Heilungsaussichten, unabhängig von der Nierenfunktion der Empfänger. Blumberg zeigt sich hoffnungsvoll über den präventiven Ansatz, mit diesen Substanzen HCV-positive Spenderorgane für HCV-negative Empfänger mit einer 100%igen SVR und gutem Transplantatüberleben anbieten zu können. Dennoch sollten gewisse Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden. Diese betreffen neben dem im Vergleich zu anderen Transplantationen jüngeren Alter der Spender und dem weniger schweren Krankheitsstadium der Empfänger auch die Frage nach dem Langezeitüberleben jenseits des 12-monatigen Follow-ups der vorliegenden Studie oder die Dauer und die Bereitstellung bzw. Kostenfrage der erforderlichen präventiven antiviralen Therapie.