Thorac Cardiovasc Surg 2017; 65(S 02): S111-S142
DOI: 10.1055/s-0037-1599049
DGPK Poster Presentations
Tuesday, February 14, 2017
DGPK: e-Poster: Miscellaneous
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Analyse Fetaler Arrhythmien Mittels Color Tissue Doppler Imaging (cTDI)

J. Steinhard
1   Fetale Kardiologie, HDZ NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Germany
,
M. Michel
1   Fetale Kardiologie, HDZ NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Germany
,
E. van der Valk
1   Fetale Kardiologie, HDZ NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Germany
,
S. Rammes
1   Fetale Kardiologie, HDZ NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Germany
,
D. Kececioglu
1   Fetale Kardiologie, HDZ NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Germany
,
T. Laser
1   Fetale Kardiologie, HDZ NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Germany
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Publication History

Publication Date:
02 February 2017 (online)

Einleitung: Die Diagnostik fetaler Arrhythmien mit konventionellen US-Techniken ist limitiert. U.a. hohe atriale Frequenzen bei AF lassen sich oft nicht sicher erkennen. Spezifische Marker für re-entry Phänomene oder eine aktive akzessorische Bahn sind nicht beschreiben.

Material und Methoden: In einer prospektiven multizentrischen Cross-Sectional Studie der Fetal Cardiac Imaging Research Group Germany wurden cTDI-Rohdatenloops von Feten mit Rhythmusstörungen mit einem standardisiertem Toshiba Aplio XG US-System mittels 1–5 MHz Curved Array Schallkopf aufgezeichnet. Ein transversaler Vierkammerblick mit möglichst hoher Bildwiederholungsrate (> 100 fps) wurde eingestellt. In 26 Fällen verschiedener fetale Arrhythmien (SVES, AF, SVT) wurden ROIs im RA, LA, RV und LV platziert.

Ergebnisse: Wir konnten die gestörte Herzkinetik in Form von spezifischen atrialen Mustern wie prämaturen atrialen beats, AF, übergeleiteten, nicht übergeleiteten und gedoppelten Vorhofkontraktionen, die z. B. re-entry Phänomenen entsprechen können, detektieren und dem jeweiligen Vorhof zuordnen. Die mechanische atrioventrikuläre Überleitungszeit und ventrikuloatriale Intervalle konnten bestimmt werden. Bei einem Feten mit rezidivierenden SVT bei pränatal V.a. und postnatal bestätigtem WPW-Syndrom wurde erstmalig eine relevante interventrikuläre Dyssynchronie unter Therapie mit Amiodaron dargestellt.

Zusammenfassung: cTDI erweitert das diagnostische Spektrum bei fetalen Arrhyhthmien. Das Mapping mechanischer atrialer und ventrikulärer Aktionen und die Darstellungen typischer atrialer Muster, z. B. eine gedoppelte Kontraktion im LA, kann ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von SVT ergeben. Außerdem erlaubt das Mapping die Detektion interatrialer und interventrikulärer Dyssynchronie als mögliche Vorstufe einer relevanten Herzinsuffizienz.