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DOI: 10.1055/s-0037-1598987
Aufbrechen von Koronarstents mit Hochdruckballons - ein kleiner Durchbruch?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Februar 2017 (online)
Einleitung: Die Verwendung von Koronarstents in der Kinderkardiologie bietet theoretische Vorteile gegenüber anderen vormontierten Stents. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie über kleinen Schleusen implantiert werden. Koronarstents finden vor allem nach komplexen Operationen im Neugeborenenalter Verwendung. Allerdings tritt mit dem Wachstum der Patienten ein vorprogrammiertes „mismatch“ zwischen Stent und gewünschtem Gefäßdurchmesser auf, da sich Koronarstents selten auf einen Durchmesser über 6-mm dilatieren lassen.
Methoden und Ergebnisse: Im „bench test“ wurden ein Coroflex Blue 4x13mm und ein Medtronic Integrity 4 × 9 mm auf Stabilität hin getestet. Mit speziellen Hochdruckballons (Conquest 6 mm und 8 mm), die ein „rated burst pressure“ von 40 atm haben, ließen sich die struts beider Stents aufbrechen. Unter Verwendung der gleichen Inflationsprotokolle wurde bei einem Patienten mit chylösen Ergüssen nach Anlage einer totalen cavopulmonalen Anastomose bei Hypoplastischem Linksherzsyndrom ein neonatal in die linke Pulmonalarterie implantierter Koronarstent (Medtronic Integrity Stent) aufgebrochen und die Stenose linken Pulmonalarterie damit effektiv behandelt.
Zusammenfassung: Koronarstents sind keine Einbahnstraße in der Therapie angeborener Herzfehler. Mit Hilfe von speziellen Hochdruckballons lassen sich solche Stents aufbrechen und damit ergibt sich die Möglichkeit größere Gefäßdurchmesser zu erreichen.