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DOI: 10.1055/s-0037-1598512
Schlafbezogene Atmungsstörungen bei ambulanten kardiologischen Patienten
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Einleitung:
Bei Patienten mit kardiovaskulären (KV) Begleiterkrankungen kann von einer hohen Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen (SBAS) ausgegangen werden. Typische Symptome sind nicht immer vorhanden. Fraglich ist, ob etablierte Fragebögen geeignet sind, um SBAS in stabilen ambulanten kardiologischen Patienten mit hinreichender Verlässlichkeit zu detektieren.
Methoden:
Ambulante Patienten mit chron. KV-Erkrankungen wurden mittels Berlin-Fragebogen und Epworth-Schläfrigkeitsskala (ESS) auf SBAS gescreent. Dem schloss sich eine manuell ausgewertete nächtliche Polygrafie (PG) an (NOX T3 Sleep Monitor). SBAS wurden durch einen AHI ≥15/h definiert.
Ergebnisse:
90 Patienten (36 Frauen, Median: Alter 59 Jahre, BMI 28 kg/m2) wurden untersucht. Die PG war in 85, ESS in 82 und Berlin-Fragebogen in 83 Fällen auswertbar.
Die SBAS-Prävalenz betrug 32/85 (38%). Die Sensitivität von ESS und Berlin-Fragebogen gemessen an der PG lag bei 37% bzw. 73%, die Spezifität bei 68% bzw. 42%. Es zeigte sich kein statistischer Zusammenhang zwischen den Fragebögen und der PG (Chi-Quadrat: p > 0,7 und p > 0,1).
Berlin negativ |
Berlin positiv |
Σ |
|
AHI< 15/h |
21 |
29 |
50 |
AHI≥15/h |
8 |
22 |
30 |
Σ |
29 |
51 |
80 |
ESS ≤9 |
ESS > 9 |
Σ |
|
AHI< 15/h |
34 |
16 |
50 |
AHI≥15/h |
19 |
11 |
30 |
Σ |
53 |
27 |
80 |
PG-AHI< 15/h n = 53 (62%) |
PG-AHI≥15/h n = 32 (38%) |
|
Geschlecht (m/w) |
27 m/26w |
23 m/9w |
Parameter |
Median (IQR) |
Median (IQR) |
Alter (Jahre) |
58 (45;69) |
67 (58;73)** |
BMI (kg/m2) |
27 (26;32) |
31 (26;33) |
ESS Score |
6 (4;10) |
6 (4;10) |
**p < 0,01 vs. PG-negativ |
Schlussfolgerung:
In dieser Gruppe ambulanter kardiologischer Patienten wurde eine hohe SBAS-Prävalenz bestätigt. Die hier verwendeten Fragebögen bieten eine unzureichende Sensitivität/Spezifität, um bei diesen Patienten SBAS zu detektieren, was das Fehlen typischer Symptome unterstreicht. Entsprechend sollte bei dieser Patientengruppe auch bei negativen Vortests eine Polygrafie durchgeführt werden.