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DOI: 10.1055/s-0037-1598466
Lebensqualität und psychosoziale Rehabilitation bei Lungenkrebsüberlebenden (LARIS) – eine multizentrische Studie
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Hintergrund:
Aufgrund stetiger Fortschritte in der Diagnostik und Therapie des Lungenkarzinoms ist zu erwarten, dass immer mehr Patienten länger überleben. Ziel aller Versorgungsmaßnahmen ist nicht nur die Verlängerung des Lebens, sondern auch der Erhalt der Lebensqualität (LQ).
Ziel:
Bei Patienten mit Krankheitsverlauf länger als 12 Monate soll untersucht werden, (a) ob Bereiche der LQ und (b) das psychische Befinden beeinträchtigt sind, (c) wie die Inanspruchnahme psychosozialer Versorgungsangebote ist, (d) inwiefern finanzielle Auswirkungen auftreten und, bei jüngeren Patienten, eine berufliche Wiedereingliederung erfolgt. Es soll identifiziert werden, welche Faktoren mit besserer oder schlechterer LQ und psychosozialer Rehabilitation assoziiert sind.
Studiendesign/Methodik:
In der multizentrischen Querschnittstudie LARIS (Quality of life and psychosocial rehabilitation in lung cancer survivors) wurden in 6 Kliniken in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland und Sachsen, alle Patienten mit primärer Lungenkarzinomdiagnose (NSCLC oder SCLC) identifiziert, die min. 1 Jahr nach Diagnose überlebt haben und zwischen 2004 und 2014 in einer der teilnehmenden Kliniken behandelt wurden. Nach Einwohnermeldeamtrecherchen bzgl. Vitalstatus und Adressen wurden die Patienten von ihrer Klinik angeschrieben und ihre LQ und psychisches Befinden mit standardisierten Fragebögen erhoben. Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten und berufliche Situation wurden dann mittels computergestützter Telefoninterviews zusammen mit soziodemografischen, lebensstilbezogenen und klinischen Angaben von den Patienten erfragt. Tumor- und Therapiedaten wurden aus den Klinikakten erfasst. Im Zeitraum von 02/2015 – 10/2016 konnten somit 717 Teilnehmer (59,8% Männer, 40,2% Frauen) im durchschnittlichen Alter von 67,1 ± 9,6 Jahren und einer medianen Zeit seit Erstdiagnose von 3,6 Jahren (1 – 21; 32% > 5 Jahre) eingeschlossen werden, die das Studienkollektiv bilden.
Diskussion:
Wenn bekannt ist, ob und wodurch Beeinträchtigungen in der LQ und psychosozialen Rehabilitation von Lungenkrebsüberlebenden bestehen, können eine bedarfsgerechte und zielgruppenspezifische Optimierung klinischer und psychosozialer Angebote geleistet und Spätfolgen gemindert werden.