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DOI: 10.1055/s-0037-1598334
Kosteneffektivität des Lungenkarzinomscreenings mittels low-dose CT in Deutschland
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)
Hintergrund:
Die National Lung Cancer Screening Trail (NLST) zeigt eine Reduzierung der Mortalität aufgrund des Screenings mittel low-dose CT von Hochrisikogruppen aber auch eine sehr hohe falsch positiv Rate. Folglich entstanden weitere Studien, insbesondere in Europa, die verschiedene Einschlusskriterien und Screening Designs verwendeten. Neben den Nutzen der Maßnahme spielen auch die Kosten für gesundheitspolitische Entscheidungen eine Rolle. Folglich hat diese Studie zum Ziel die Kosteneffektivität des Screenings auf Lungenkarzinom mittels low-dose CT in der deutschen Bevölkerung zu modellieren.
Methodik:
Für die Ermittlung der Kosteneffektivität wurde ein Mikrosimulationsmodell entwickelt, das auf die Daten der Deutschen Bevölkerung parametrisiert wurde. Es setzt sich aus den Komponenten zum Rauchverhalten und dem Screening zusammen. Vergleichen werden dabei die Ergebnisse hinsichtlich gewonnenen Lebensjahren und vermiedene Lungenkrebstodesfälle für die verschiedenen Einschlusskriterien der NLST und der Europäischen NELSON Studie.
Ergebnisse:
Einflussfaktoren auf die Kosteneffektivität sind die Einschlusskriterien für das Screening, Festsetzung der Grenzwerte für die Größe der Lungenknötchen und Kosten pro Screening. Die Ergebnisse auf Basis der Einschlusskriterien von NESLON sind besser als für NLST. Berechnet wurde eine Reduzierung der Lungenkrebsmortalität um 8,61%, 25,94 gerettete Lebensjahre pro 1000 durchgeführten Scans, 1,89 verhinderte Lungenkrebstodesfälle pro 1000 Scans und eine Kosteneffektivität von 9.544 € pro gewonnenem Lebensjahr.
Diskussion:
Die Ergebnisse zeigen, dass die Einschlusskriterien (z.B. Rauchverhalten), die Anzahl und Kosten des Screenings einen höheren Einfluss auf die Kosteneffektivität haben, als andere Kostenbereiche (z.B. Behandlungskosten). Dieses Modell kann aufgrund der differenzierten Ausgestaltung und Integration eines individuellen Rauchverhaltens als Entscheidungsunterstützung bei gesundheitspolitischen Diskussionen dienen.