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DOI: 10.1055/s-0037-1598290
Klinischer Verlauf von Patienten mit Idiopathischer Lungenfibrose: aktuelle Daten aus dem INSIGHTS-IPF Register
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Hintergrund:
Das seit November 2012 in Deutschland durchgeführte, monitorierte INSIGHTS-IPF Register (ClinTrials.gov NCT01695408) umfasst alle Parameter, die als essentiell für ein globales Register für Idiopathische Lungenfibrose (IPF) gelten.
Ergebnisse:
Zum 1.8.2015 waren 737 Patienten eingeschlossen (69,6 ± 9,0 Jahre, 78,7% männlich, mittlere Erkrankungsdauer seit Diagnose 2,0 ± 3,2 Jahre, Body Mass Index 27,6 ± 4,2 kg/m2). Im Median betrug die FVC 72 ± 19% des Sollwerts, die FEV1 87 ± 22%, und die DLCO 35 ± 16%. Die mediane 6-Minuten-Gehstrecke lag bei 325 m (Mittelwert 272 ± 195) und der Borg-Index bei 2,3 ± 2,4.
90% der Patienten hatten eine definitive IPF-Diagnose. Bei 33,8% war eine chirurgische Lungenbiopsie dokumentiert. Hinsichtlich des Gender, Age, and Physiology (GAP-)Index, der eine Stratifizierung der Patienten hinsichtlich ihrer Prognose ermöglicht, waren von den 528 auswertbaren Patienten 19,1% in Stufe I, 56,1% in II, und 24,8% in III.
Zur Behandlung der IPF wurden zur letzten dokumentierten Visite genannt: keine Medikamente bei 27,3% der Patienten, orale Steroide 23,9% (mittlere Dosis 24,8 mg/d; als Monotherapie 8,6%); N-Acetylcystein 27,5% (Monotherapie 9,6%, und Dreifachtherapie in Kombination mit Azathioprin und Steroiden 1,1%), Pirfenidon 39,8% (Monotherapie 23,5%), Nintedanib 9,9%, andere Medikamente 2,9%, Langzeitsauerstoff 31,8%.
Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 1,4 ± 0,9 Jahren (891 Patientenjahre). Nach 1 Jahr hatten 88 Patienten (20,0%) eine FVC-Abnahme ≥5%, 104 Patienten (23,6%) ≥10% (höhere Mortalität in letztgenannter Gruppe). 172 Patienten waren verstorben (annualisierte Mortalität 12,2%), 36,5% wurden ins Krankenhaus eingewiesen (annualisiert 24,1%; wegen IPF 8,2%, andere Gründe 19,0%), und eine Lungentransplantation war bei 4,3% durchgeführt worden. Unbehandelte Patienten waren kürzer erkrankt (Dauer der Symptome 2,2 versus 4,0 Jahre) und wiesen eine geringere Mortalität als behandelte Patienten auf.
Schlussfolgerung:
Unter Bedingungen der täglichen Praxis wird bei IPF-Patienten eine hohe Mortalitätsrate dokumentiert.
Finanzierung des Registers mit einem Unrestricted Educational Grant: Boehringer Ingelheim.