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DOI: 10.1055/s-0036-1593945
Konservative Therapie von Muskelverletzungen und Return to Play (RTP)
Die Therapie von Muskelverletzungen ist größtenteils eine Erfahrungsmedizin. Umfangreiche evidenzbasierte Untersuchungen liegen nicht vor (ORCHARD 2008). Zusammenhänge zwischen Muskelproblemen und der Wirbelsäule werden in der Therapie oft zu wenig berücksichtigt. So wie die Genese der Muskelverletzungen und die Stadieneinteilung differenzierten Überlegungen folgen muss, sollte auch die Therapie strukturiert verlaufen. Nach wie vor muss gesagt werden, dass die Diagnostik und Therapie von Muskelverletzungen, sowohl im Breitensport als auch im Leistungssport häufig noch unstrukturiert verläuft.
Erstversorgung
Der Sportler sollte sofort behandelt werden! Unabhängig ob funktionelle oder strukturelle Störung HOT ICE Bandagierung. Wenn Muskelriss – innerhalb der ersten 15 Minuten (Selbstregulationszeit) bedeutet jede verlorene Minute 1 Tag Zeitverlust bis zur Wiederherstellung. Minimierung der Einblutung und Entzündungsreaktion. Nach 30 Minuten eingehende Untersuchung (palpatorisch, sonographish, MRI). Infiltrationstherapie (Actovegin, PRP). Traumeel/Zeel intramuskulär. Abpunktion des Hämatoms. Manuelle Lymphdrainage. Oral Reparil (Aescin) oder und Wobenzym hochdosiert. Zink (Membranstabilisierung. Vitamin D3 (Oleovit) 35 gtt täglich über 3 Tage dann 35 gtt wöchentlich. KEINE NSAR! STEROIDE ABSOLUT OBSOLET. STAMMZELLTHERAPIE
Funktionelle Untersuchung – insbesondere des Achsenskelettes. Lokaler Störfaktor im Bereich der funktionellen Einheiten der Wirbelsäule (Irritationen, Blockierungen). Schmerzlinderung, Verbesserung des Stoffwechselgeschehens. Manuelle Medizin/Infiltrationen.
Stadiengerechte Therapieplanung
Neben der sofortigen Erstversorgung des Spitzensportlers liegt der entscheidende Vorteil des Profis gegenüber dem Freizeitathleten in der kontinuierlichen und täglichen Behandlung durch ein Team (Arzt, Physiotherapeut, Masseur, Trainingstherapeut).
Muskelfaserriss (Typ IIIa-Läsion)
Phase I (1. bis 3. Tag nach der Verletzung)
BANDAGIERUNG. Manuelle Lymphdrainage. Elektrotherapie zur Tonusregulierung. Hot Ice (kühler Topfen).
PNF Techniken. Entlastender Salbenverband (in dieser Phase kein Heparin). Strain-Counterstrain-Techniken.
Training für alle gesunden Körperpartien (Ausdauer, Kraft, Rumpfstabilisierung, Koordination). Klassische Massage zur Lösung reflektorischer Verspannungen in der Bewegungskette (jedoch NICHT im Bereich der Verletzung – Cave Myositis ossificans. Beginn der Unterwassertherapie
Phase II (4. – 5. Tag nach der Verletzung)
Ab jetzt keine Infiltrationstherapie mehr. Elektrotherapie (Beginn von muskelaktivierenden Strömen). Lasertherapie. Ultraschall gepulst 1 – 2 Watt über 10 Minuten (Mikromassage, Wärme). Beginn mit Dehnübungen (aktiv-passiv) – Annäherung an den physiologischen Endbereich
Phase 3 (ca. 6- bis 10. Tag nach der Verletzung)
Beginn der Trainingstherapie. Alter – G. Gangschulung. Exzentrisches Training Rumpfstabilisierung – Koordinatives Training
IMMER INDIVIDUELL ANGEPASST – VERLETZT UND DOCH IM TRAINING