Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A41
DOI: 10.1055/s-0036-1593936

Verlaufsdokumentation von Patientinnen und Patienten mit chronischer Spastizität – ein erster Zwischenbericht

I Riener 1, O Schuhfried 2, M Herceg 2, Y Alacamlioglu 1, T Paternostro-Sluga 1
  • 1Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Sozialmedizinisches Zentrum Ost-Donauspital, Wien
  • 2Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Medizinische Universität Wien

Hintergrund:

Spastische Bewegungsstörungen benötigen zumeist eine lebenslange Therapie. Je nach Ausprägung der Spastik kommt es zu verschiedenen funktionellen Beeinträchtigungen, die einer individuellen und rehabilitativen Behandlung bedürfen.

Ziel:

Ziel ist es, den Verlauf von Veränderungen auf körperlicher Ebene sowie der Aktivität und Partizipation zu erfassen. Dies soll der Verbesserung der rehabilitativen Behandlung dienen.

Methoden:

Die Datenerhebung erfolgt im Rahmen der klinischen Verlaufskontrollen mittels Fragebogen. Erfasst werden klinischer Status, Funktionsskalen und Partizipationskriterien. Die statistische Auswertung erfolgt deskriptiv.

Ergebnisse:

13 Patienten (9 Männer, 4 Frauen; 21 – 72 Jahre, x̄ = 42,77, σ = ± 19,48) wurden eingeschlossen.

5 Patienten nehmen oralen Antispastika, 13 erhalten BTX A Injektionen; 6 benötigen einen Rollstuhl und Gehstock, 7 Schienen, 1 kein Hilfsmittel; 12 erhalten Heilgymnastik, 8 Ergotherapie; 8 machen Sport; 10 waren mehrmals zur Rehabilitation, 3 erhielten keine Bewilligung; 7 Pensionisten, 4 Studenten, 1 Angestellter, 1 geschützte Werkstatt. 2 Patienten berichten über Probleme bei der Therapiekostenübernahme.

Bisherige Skalenauswertungen: Activities-Specific Confidence (ABC) Skala: x̄ = 56,85, Range: 0 – 100%; Functional Ambulation Category (FAC): x̄ = 2,9, Range: 1 – 4 Punkte; Modifizierte Rankin Skala: x̄ = 2,5, Range: 0 – 5 Punkte.

Die Lebensqualität wurde überwiegend als zufriedenstellend bewertet.

Schlussfolgerungen:

Erste Bestandsaufnahme von Patienten mit chronischer Spastizität um die Bedürfnisse besser einschätzen und Behandlungskonzepte erstellen zu können.