Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A39
DOI: 10.1055/s-0036-1593934

Frühfunktionelle Nachbehandlung nach arthroskopischer Naht der Supraspinatussehne

R Raschhofer 1, N Poulios 1, W Schimetta 1, R Kisling 1, C Mittermaier 1
  • 1Kepler Universitätsklinikum Linz

Hintergrund:

Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der postoperativen Rehabilitation nach Verletzungen der Rotatorenmanschette. Traditionell werden in der frühen Phase der Rehabilitation vorwiegend passive Mobilisierungsmaßnahmen der Schulter eingesetzt. Eine frühzeitige isometrische Aktivierung der Rotatorenmanschette könnte ein Vorteil für die Entwicklung einer besseren Bewegungsqualität sein. Wir haben zwei unterschiedliche Rehabilitationsstrategien verglichen: ein passives Bewegungsprogramm vs. eine frühe isometrische Aktivierung der Rotatorenmanschette in den ersten 6 postoperativen Wochen.

Design: Prospektive, randomisierte, kontrollierte, Untersuchergeblindete Pilotstudie

Methoden:

30 Patienten (11 Frauen, 19 Männer; medianes Alter 57 Jahre) aufgeteilt auf zwei Gruppen. Outcomeparameter: Bewegungsausmaß, Schmerz, Kraft, Constant Murley Score und DASH Score. Testzeitpunkte: Präoperativ, 6, 12 und 24 Wochen nach der Operation

Ergebnisse:

Es kam zu keinen Unterschieden in der aktiven Beweglichkeit mit Ausnahme der gesteigerten Innenrotation der aktiven Gruppe nach 12 Wochen. Der Maximalschmerz war in der aktiven Gruppe postoperativ signifikant verringert. Es zeigten sich während des gesamten postoperativen Untersuchungszeitraumes in der aktiven Gruppe auch signifikant bessere Werte im Constant Murley Score. Beide Therapieprogramme wurden von den Patienten gut toleriert, insbesondere kam es zu keinen Re-Rupturen innerhalb des Studienzeitraums.

Schlussfolgerungen:

Eine frühfunktionelle postoperative isometrische Aktivierung der Rotatorenmanschette kann gegenüber einem traditionellen passiven Therapieschema Vorteile zeigen.