RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0036-1593257
Die prognostische Bedeutung von PD-L1 beim Plattenepithelkarzinom der Vulva
Fragestellung: In frühen Stadien des Vulvakarzinoms besitzt die aktuelle Standardtherapie hohe Heilungsraten. Die Behandlung des fortgeschrittenen oder rezidivierten Vulvakarzinoms bleibt jedoch weiterhin eine klinische Herausforderung und neue therapeutische Ansätze werden daher dringend benötigt. Zielgerichtete Therapien mit Wirkung auf immune checkpoints, wie den programmed death-ligand 1 (PD-L1), haben bereits bei vielen unterschiedlichen Tumorentitäten aussichtsvolle therapeutische Ergebnisse gezeigt. Darüber hinaus scheint die Expression von PD-L1 ein wichtiger Biomarker für die Prognose von malignen Erkrankungen zu sein. Bisher liegen noch keine Daten zur Expression von PD-L1 beim Plattenepithelkarzinom der Vulva vor.
Methodik: Nach Validierung des monoklonalen PD-L1 Antikörpers führten wir eine immunhistochemische Analyse der tumoralen PD-L1 Expression an einem Kollektiv von 126 Patientinnen mit primärem Plattenepithelkarzinom der Vulva durch. Die Ergebnisse wurden mit klinischen und immunologischen Parametern sowie dem Outcome korreliert.
Ergebnisse: Wir konnten in unserem Kollektiv darstellen, dass PD-L1 von Vulvakarzinomzellen exprimiert wird. Darüber hinaus war eine hohe Expression von PD-L1 mit einem kürzeren rezidivfreien (p < 0,01) und Gesamtüberleben (p < 0,01) korreliert. Das mediane Gesamtüberleben bei hoher PDL-1 Expression betrug 30,28 Monate und bei niedriger bzw. fehlender Expression 128,55 Monate (Medianes Follow-up 70,42 Monate).
Schlussfolgerung: Unsere Daten lassen vermuten, dass PD-L1 beim Plattenepithelkarzinom der Vulva eine prognostische Rolle spielt. Eine zielgerichtete Therapie gegen den PD-L1 Rezeptor erscheint daher zukünftig auch beim Vulvakarzinom sinnvoll.