Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P477
DOI: 10.1055/s-0036-1593188

Normwerte für zwei unterschiedliche Algorithmen für die Kurzzeitvariation der fetalen Herzfrequenz

C Kouskouti 1, K Regner 1, H Jonas 1, J Knabl 1, F Kainer 1
  • 1Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Klinik Hallerwiese, Nürnberg, Deutschland

Zielsetzung: Ein sehr wichtiger Parameter bei der Überwachung von IUGR-Feten ist die Kurzzeitvariation (KZV) der fetalen Herzfrequenz, wie es erneut durch die TRUFFLE-Studie betonnt wurde. Bei der elektronischen Auswertung der KZV können verschiedene Algorithmen verwendet werden. Der klassische Algorithmus für die Auswertung der KZV, nach Dawes-Redman, misst den fetalen Pulsintervall 16-mal pro Minute (KZV16). Ein neuer Algorithmus von Philips für die Auswertung der KZV misst den fetalen Pulsintervall 240-mal pro Minute (KZV240), um die beat-to-beat Variation möglichst zu approximieren. Die resultierenden KZV-Werte sind vom verwendeten Algorithmus abhängig und bisher sind keine etablierten Normwerte für den neuen Algorithmus vorhanden.

Methoden: Auf unserer präpartalen Abteilung werden CTGs von normosomen Feten mit normalen Dopplerwerten zwischen 24. und 34. SSW aufgenommen und die KZV wird mit beiden Algorithmen ausgewertet.

Ergebnisse: Unsere vorläufigen Ergebnisse entstehen aus den ersten ca. 40 CTGs. Der Mittelwert für die KZV16 liegt bei 9,02 ms mit 95% der Werte zwischen 4,51 ms und 13,53 ms. Der Mittelwert für die KZV240 liegt bei 1,99 ms mit 95% der Werte zwischen 1,25 ms und 2,73 ms.

Abb. 1: Normwerte KZV16 & KZV240

Zusammenfassung: Der im Gerät vorhandene Algorithmus soll immer bei der klinischen Anwendung der KZV berücksichtig werden, da die Normwerte sich je nach Algorithmus sehr unterscheiden. Die KZV ist vom verwendeten Pulsintervall abhängig, und zwar, je öfter der Pulsintervall gemessen wird, desto niedriger die daraus resultierende KZV ist.