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DOI: 10.1055/s-0036-1593136
Genomic Testing im Real-Life-Szenario – Einfluss neuer genomischer Test außerhalb klinischer Studien
Einleitung: Traditionelle Prognosefaktoren wie T-Stadium verlieren in modernen Screeningkollektiven von T1/T2-Tumoren an Bedeutung. Fehlklassifikationen des Gradings und Ki67 von 20% sind in jüngsten Untersuchungen nachgewiesen worden. Wir untersuchten, welchen Einfluss genomische Testung außerhalb klinischer Studien hat.
Zielsetzung: Analysiert wurden ER+Her2neu-Mammakarzinome:
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Wieviele low risk, intermediate risk und high risk sind im Kollektiv?
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Wieviele Patientinnen entscheiden sich für eine Chemotherapie?
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Wie korreliert der 21-Gene-Array mit klinischen und histopathologischen Faktoren?
Patienten und Methoden: Von 2411 Patienten (2012 – 2014) waren 71% „ER + u./o. PR +; Her2-neu-“, 9% HR-/Her2+, 6% HR+/Her-2neu + und 16% triple-negativ. Einschlusskriterien für den 21-Gene-Array waren: 1. Luminal B-Tumoren, N0 (G1/2, ER+, PR < 20 u./o. Ki67 >= 20% u. 2. pN1a mit günstigen Zusatzkriterien (z.B. G1, „Luminal A“).
Ergebnisse: Von 225 21-Gene-Arrays waren 56,4% low risk, 37,8% intermediate risk und 5,8% high-risk. Bei low-risk haben 94% nur endokrine Therapie und 6% Chemotherapie durchgeführt. Bei intermediate risk haben 45% Chemotherapie abgelehnt, 52% Chemotherapie durchgeführt. Bei high risk haben 64% eine Chemotherapie durchgeführt. 27,6% haben Chemotherapie durchgeführt, während 70,7% nur endokrine Therapie durchgeführt und 1,8% der Patientinnen jede Therapie abgelehnt hatten. 33% der Patienten, die nach traditionellen Prognosefaktoren wie Ki67 ein hohes Rezidivrisiko zu erwarten hätten, hatten nach dem Gene-Array ein niedriges Rezidiv-Risiko, 8% mit niedrigem Ki67-Wert (< 20%) dennoch einen hohen Recurrence-Score.
Schlussfolgerung: Genomische Tests erlauben präzisere Risikobestimmungen und Patientinnen verhalten sich konkordant mit dem Testergebnis.