RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0036-1593013
Die Bedeutung des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems beim Ovarialkarzinom
Einleitung: Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAS) mit seinen Komponenten Angiotensinogen (AGT), Angiotensin II (ATII), Angiotensin 1 – 7 sowie den jeweiligen Rezeptoren hat über die Regulation des Vascular endothelial growth factor (VEGF) direkten Einfluss auf die Tumorangiogenese verschiedener Karzinome. Ziel dieser Studie war es die Expression der verschiedenen Komponenten des RAS und deren Einfluss auf die Tumorangiogenese beim Ovarialkarzinom zu untersuchen.
Material und Methoden: Es wurden Expressionsprofile von RAS an Gewebe von Ovarialkarzinompatientinnen mittels quantitativer PCR erstellt. Die Genexpression von RAS in humanen serösen, soliden, endometroiden und mischdifferenzierten Ovarialkarzinomen wurde mittels RT-PCR bestimmt. Für die Stimulationsexperimente wurde die Ovarialkarzinomzelllinie Skov3 mit exogenem ATII stimuliert. Die Zellproliferation wurde mittels BrdU-Proliferationsassys bestimmt.
Ergebnisse: In der quantitativen PCR wurden unterschiedlichste Expressionsmuster für Angiotensinogen und die Rezeptoren nachgewiesen. Es zeigten sich Karzinome, welche AGT und seine Rezeptoren exprimieren sowie Karzinome welche z.B. nur einen Rezeptor exprimieren. In der RT-PCR konnte eine basale Expression aller Komponenten des RAS nachgewiesen werden. Im Vergleich war die Genexpression des RAS in soliden Tumoren signifikant hochreguliert. In den Stimulationsexperimenten zeigte sich, dass extrinsisch zugegebenes AT II zu einer signifikant gesteigerten Proliferationsrate der Tumorzellen im Vergleich zu den Kontrollen führt.
Zusammenfassung: Eine selektive Expression der RAS Komponenten in histologischen Subtypen von Ovarialkarzinomen lässt eine divergierende Tumorbiologie vermuten. Eine basale Expression aller RAS Komponenten wurde in Ovarialkarzinomen nachgewiesen. Diese wird vermutich in vivo durch einen exogenen Faktor wie z.B. in den Proliferationsversuchen durch AT II verstärkt. Ziel ist es die Ovarialkarzinomsubtypen zu identifizieren, bei denen eine antitumorale Therapie mit einem RAS Inhibitor Erfolg versprechen könnte.