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DOI: 10.1055/s-0036-1592976
Ist die Defektrekonstruktion per lokalem Lappen bei jungen (< 50J.) Patientinnen mit Vulvakarzinom sicher?
Einleitung: Die Inzidenz des Vulvakarzinoms steigt vor allem in der Gruppe der unter 50-jährigen. Neben der Erfüllung onkologischer Anforderungen versucht die chirurgische Therapie die Erhaltung der Sexualfunktion, Harn- und Stuhlkontinenz zu gewährleisten. Wir präsentieren eine retrospektive Analyse des Outcomes von Patientinnen, die sich einer Operation wegen Vulvakarzimoms unterziehen mussten differenziert nach Alter und Rekonstruktion.
Patienten und Methoden: Wir führten auf Aktenbasis eine Analyse aller bei uns per partieller oder totaler Vulvektomie behandelten primären Vulvakarzinomfälle zwischen 2010 und 2014 durch. Die Daten wurden getrennt nach Rekonstruktion (± Lappenrekonstruktion) und Alter („Jüngere“ – Gruppe A < 50 Jahre; „Ältere“ – Gruppe B ≥50 Jahre) ausgewertet.
Ergebnisse: Es wurden 171 Patientinnen identifiziert. 55 wurden bei den Jüngere und 116 bei den Älteren eingruppiert. Ältere hatten in 91% ein Stadium ≥pT1b, jüngere in 76% (p < 0,018; Cramer-V 0,190). Jüngere hatten häufiger befallene Lymphknoten (35% vs. 23%; p < 0,048, Cramer-V 0,188). 40% der Jüngeren erhielten eine Lappenrekonstruktion vs. 16% der Älteren (p < 0,001; Cramers-V 0,270). Die Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich des Gradings, Lymphgefäßinvasion und R0-Status. Dabei zeigte sich weder bei den Jüngeren noch bei den Älteren ein Einfluss der Lappenrekonstruktion auf das rezidivfreie Überleben (log rank Jüngere: p < 0,784; Ältere: p < 0,265).
Zusammenfassung: In dieser Analyse zeigten junge Frauen unter 50 frühere Tumorstadien, jedoch mit häufiger positivem Lymphknotenstatus. Die Daten unterstreichen unsere Erfahrung, dass lokale Lappen sicher hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens scheinen.