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DOI: 10.1055/s-0036-1592954
Optimierte Diagnostik von intrauterinen Infektionen bei frühem vorzeitigem Blasensprung: Infektionsparameter im Fruchtwasser
Einleitung: Frühgeburtlichkeit ist die Hauptursache perinataler Morbidität und Mortalität und verursacht erhebliche psychische, soziale und ökonomische Belastungen. Besonders schwere Krankheitsverläufe treten nach intraamnialen Infektionen (Amnioninfektionssyndrom, fetal inflammatory response syndrome) auf. Bis dato diente die Bestimmung von Leukozyten und CRP im maternalen Serum zur Entscheidungsfindung über eine vorzeitige Entbindung nach frühem vorzeitigen Blasensprung.
Methodik: Im Rahmen des Projekts „Infektionsparameter aus abgehendem Fruchtwasser bei Patientinnen mit frühem vorzeitigen Blasensprung“ untersuchten wir an einem Kollektiv von bis dato 36 Schwangeren zwischen 24 und 34 SSWo. das pro-inflammatorische Zytokin IL-6 in abgehendem Fruchtwasser, das auf natürlichem Weg gesammelt und mittels eines neuen Verfahrens für die Auswertung asserviert wurde. Analysiert wurden der Zusammenhang zwischen der IL-6-Konzentration im Fruchtwasser und der Inzidenz einer intrauterinen fetalen Infektion, CRP- und Leukozytenwerte im maternalen Serum und postnatal der kindliche Blutwert von IL-6. Ferner wurde die Plazenta histologisch auf inflammatorische Veränderungen überprüft.
Fazit: Die in der laufenden Untersuchung bisher gesammelten Daten zeigen, dass der Anstieg der IL-6 Konzentration im Fruchtwasser ein frühzeitiger Indikator einer drohenden intrauterinen fetalen Infektion ist. Durch Auswertung der weiteren Daten soll ein konkreter Cut-off generiert werden, der eine Entscheidungshilfe zum besten Entbindungszeitpunkt nach frühem vorzeitigem Blasensprung sein kann.