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DOI: 10.1055/s-0036-1592916
Dynamik des fetalen pHs bei Mikroblutuntersuchungen
Mikroblutuntersuchungen (MBUs) werden zur Abklärung eines pathologischen CTGs in der Leitlinie der DGGG empfohlen. Bei einem pH-Wert des Fetalbluts über 7,20 wird bei einem anhaltend pathologischen CTGs die Wiederholung der MBU innerhalb von 30 Minuten empfohlen. In dieser retrospektiven Beobachtungsstudie wird die Differenz zwischen dem pH-Wert der MBU und dem arteriellen Nabelschnur-pH in Abhängigkeit der Zeitspanne zwischen der MBU und der Geburt untersucht. Insbesondere soll geprüft werden, dass der pH-Wert innerhalb von 30 Minuten um nicht mehr als 0,2 abfällt um ein Unterschreiten des kritischen pHs von 7,00 auszuschließen.
Alle Geburten mit einer MBU eines Perinatalzentrums des Levels I im Jahr 2008 wurden in diese Studie aufgenommen. Mehrlingsschwangerschaften wurden aus der Untersuchung ausgeschlossen. Durch die Infrastruktur des Kreißsaals war stets gewährleistet, dass bei jeder Geburt MBUs durch geschultes ärztliches Personal durchgeführt wurden und ein Gerät zur Blutgasanalyse innerhalb von 10 Sekunden zur Verfügung standen.
Insgesamt wurden bei 245 MBU-kontrollierten Geburten 421 MBUs durchgeführt.
Die pH-Werte der MBUs lagen zwischen 7,07 und 7,58. Die Geburts-pHs befanden sich zwischen 7,02 und 7,42. Die MBUs fanden zwischen 2 und 601 Minuten vor der Entbindung statt. Die pH-Werte der MBUs weichen zwischen -0,27 und 0,20 vom Geburts-pH ab. Innerhalb der ersten 30 Minuten nach der MBU weicht kein pH-Wert um mehr als -0,18 von der MBU ab. Im Mittel weicht der pH-Wert der MBU innerhalb von 30 Minuten zur Geburt um 0,01 vom Nabelschnur-pH ab.
Die Leitlinienvorgabe zu einer Wiederholung der MBU innerhalb von 30 Minuten bei anhaltend pathologischem CTG kann bestätigt werden.