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DOI: 10.1055/s-0036-1592692
Sentinel-Detektion beim Zervixkarzinom mittels Indocyaningrün
Zielsetzung: Die Sentinellymphknotendetektion im Rahmen einer laparoskopischen radikalen Hysterektomie beim frühen Zervixkarzinom wird oft angewandt. Neben der klassischen Detektion mit Technetium-99 m (Tc99 m) sind Laparoskopiesysteme erhältlich, die eine Fluoreszenzdiagnostik mit Indocyaningrün (ICG) ermöglichen. Diese Studie dient dazu, die Detektionsrate des Sentinel-Lymphknotens mittels der verschiedenen Verfahren Tc99 m und ICG prospektiv zu vergleichen.
Materialien und Methoden: Seit April 2015 wird die ICG-Darstellung neben der Tc99 m-Markierung an der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt. Patientinnen mit Zervixkarzinom im Stadium FIGO IA2 bis IIA vor radikale Hysterektomie mit Sentinellymphonodektomie wurden nach Aufklärung und Einwilligung eingeschlossen. Neben der standardmäßig am OP-Tag morgens durchgeführten Tc99 m-Markierung mit anschließendem SPECT/CT wurde direkt präoperativ 5 mg ICG in vier Quadranten der Zervix injiziert. Mittels eines ICG-Fluoreszenzkamerasystems und einer Nuklearsonde wurden nun die Sentinellymphknoten intraoperativ dargestellt und extirpiert. Es wurde verglichen, inwieweit beide Verfahren Tc99 m und ICG dieselben Lymphknoten identifizieren (Sensitivität 100%), es zeigen sich unter ICG tendentiell mehr Lymphknoten (Spezifität geringer).
Ergebnisse: Wir schließen in diese Zwischenauswertung die ersten 22 Patientinnen ein. Es traten keine technischen Probleme oder Nebenwirkungen bei den Patientinnen auf. In allen Fällen konnten beidseits Sentinellymphknoten dargestellt werden mittels ICG, die sämtlich auch eine Positivität für Tc99 m zeigten.
Zusammenfassung: Die Darstellung der pelvinen Sentinellymphknoten mittels ICG ist gut durchführbar und liefert deckungsgleiche Ergebnisse zur Darstellung mit Tc99 m.